Das größte Videospiel-Festival der Welt hat dieses Jahr wieder nach Leipzig eingeladen und das Figumag war vom 24. - 26. Januar live dabei, um sich die neuesten Trends, Produkte und auch spannende Turniere anzuschauen. Wie uns die DreamHack Leipzig 2020 gefallen hat, erfahrt ihr nun in diesem Review.
Viele von euch mögen die DreamHack aus den Zeiten kennen, in denen LAN-Parties sehr in Mode waren. Denn im Jahre 2004 war die DreamHack in Schweden, wo sie auch übrigens ihren Ursprung findet, die größte LAN-Party der Welt und hat sich dadurch sogar einen Eintrag in das Guinness-Buch der Rekorde verdient.
Die DreamHack hat sich seitdem zu einem Gaming-Festival weiterentwickelt und weltweit viele Schauplätze hinzugewonnen. Seit dem Jahr 2006 ist das Event auch in kleinerer Form in Leipzig Zuhause und bietet tausenden Besuchern viel Spiel, Spaß und Spannung. Es ist für jedermann was dabei, doch können die Inhalte auch qualitativ überzeugen?
Farmen in Leipzig
Kommen wir gleich zu unserem persönlichen Highlight der DreamHack Leipzig 2020. Vor dem Osteingang der Leipziger Messe macht sich gleich ein riesen Traktor bemerkbar. Was es damit auf sich hat? Das Event war unter anderem Schauplatz der Farming Simulator League. Einer E-Sport-Liga, wo Getreidefelder schnellstmöglich abgeerntet, Heuballen gepresst und Silos befüllt werden müssen. Das alles für satte 10.000 Euro. Giant Software hat mit diesem großartigen Event unseren Horizont erweitert und gleichzeitig viel PR für den Farming Simulator 2019 betrieben. Kaum ein Ort war so gut besucht wie dieser.
Gleich daneben war der Schauplatz der nächsten Station der Super Smash Bros. Ultimate European Circuit zu finden, in dem sich die besten Smasher Europas um wertvolle Punkte, zwecks Qualifikation für das Finale in Schweden, gegeneinander angetreten sind. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten und einem Ausfall des Internets fand das Turnier aber aus organisatorischer Sicht ein gutes Ende. Viele spannendes Matches und ein überraschender Sieger machten das Event absolut sehenswert.
Ganz wichtig ist uns auch noch die ESBD-Vereinsliga. Der Sportfachverband, der eSport-Bund Deutschland e.V., hat auf der Dreamhack Leipzig 2020 das Pokalfinale ihrer Amateur-Liga für League of Legends ausgerichtet und der 1. Berliner eSport-Club e.V. konnte die Trophäe tatsächlich mit nach Hause nehmen, nachdem das Figumag natürlich fleißig angefeuert hat. Eine großartige Leistung!
Traumhaft vielfältig
Natürlich gab es noch mehr als ein paar E-Sport-Turniere zu sehen. MAXNOMIC hat vor Ort wieder ihre gesamte Produktpalette vorgestellt, im Dreamstore konnte man wieder günstig Computer-Peripherie einkaufen oder man schaut sich um, welche spannende Software auf den Markt kommt. Beispielsweise arbeitet nun auch SAP an E-Sport-Software, die man sich in Leipzig mal näher ansehen konnte.
Wenn man selbst mal Hand anlegen möchte, konnte man sich als Besucher am Case Modding probieren, im Rage Cage der Techniker Krankenkasse ganze Computer auch mit etwas Glück zerstören oder ein paar entspannte Runden PUBG, Tekken, Rainbow 6 und weitere Titel spielen. Wenn man das Event voll auskosten möchte, kann man ein gesondertes Ticket erwerben, um an der DreamHack Leipzig LAN teilzunehmen.
Für einen Preis von 109 Euro kann man ganze 56 Stunden den LAN-Bereich nutzen, hat Zugang zu allen Inhalten des Events und viele weitere Features. Auch Duschen und WiFi sind inbegriffen. Hat man kein Equipment dabei, kann man gegen ein Upgrade auf 329 Euro XMG Gaming-Hardware nutzen und braucht sich um nichts mehr kümmern. Geschlafen wird natürlich in der Halle selbst. Was uns besonders gut gefallen hat, waren die Essensstände und ein gesonderter IT-Support, der für Fragen zur Verfügung steht, sollte es Probleme geben.
Toll aber nicht perfekt
Spannende Turniere, interessante Vorträge, ein großzügiger LAN-Bereich und viel weiteres gab es in Leipzig zu sehen. Auch das Thema Cosplay war wieder sehr schön Vertreten und hatte seinen eigenen Slot auf der Bühne. Selbstverständlich gab es auch wieder ein sehr großes CounterStrike: Global Offensive Turnier mit viel Preisgeld. Alles in allem ein Fest für Freunde des E-Sports, zumindest im Bereich PC. Wie aber beschrieben, wurde Smash Bros. ebenfalls sehr gut repräsentiert. Ein guter Anfang, der dennoch ausbaufähig ist.
Wünschenswert wäre für die Zukunft, wenn weitere Fighting Games wie Tekken oder SoulCalibur die Dreamhack als Station für ihre jeweilige Pro Tour nutzen. Der Ort wäre auch sehr gut geeignet für eine Premier Challenge des Pokémon Video Game Championships. Ein Speedrunmarathon, den man stets auf den Dreamhacks in Schweden sieht, würde der Variante in Leipzig auch gut tun. Das Break The Record Event, welches kürzlich stattgefunden hat, hat es vorgemacht.
Mit mehr Inhalten in verschiedenen Hallen steigt aber auch noch ein weiteres Risiko. Dieses Jahr musste man sich für verschiedene Areale eigene Bändchen tragen, sodass man später um die fünf Bändchen besorgen musste, um Zugang zu allen Hallen zu bekommen. Darüber hinaus wurde man im Vorfeld auch nicht über diese wichtigen Informationen aufgeklärt, doch reicht unserer Meinung nach die Zeit, da man als einfacher Besucher alles an einem Tag gesehen hat. Jedoch ist dies sehr ärgerlich, wenn man in den hintersten Winkel der Messehallen geht, nur um zurückgeschickt zu werden. Ein vernünftiger Hallenplan war ebenfalls nicht gleich griffbereit. Jedoch sind dies alles nur Kinderkrankheiten, die den Spaß am Event nicht schmälern.
DreamHack Leipzig 2020 - Fazit
Die DreamHack in Leipzig kann zwar nicht mit seinem großen Bruder aus Schweden mithalten, bietet aber für den Freund des E-Sports und Spielern, die ihre LAN-Erfahrung auf das nächste Level bringen möchten, viel Unterhaltung und neues zu entdecken. Wenn man aber nicht plant, sich in die LAN-Area einzuquartieren oder man sich nicht so stark für den PC-E-Sport begeistern kann, ist man mit einem Tag schon gut bedient. Wir freuen uns auf das nächste Event und hoffen auf ein noch diverseres Programm!
Quelle: DreamHack, Leipziger Messe GmbH