Fans von Devil May Cry haben lang genug gewartet. Doch dieses warten hat ein Ende und nun endlich ist der lang ersehnte neue Teil da. Während der letzte Titel mittlerweile sechs ganze Jahre zurück liegt und damals generell neu aufgelegt wurde, wollen Capcom nun mit Devil May Cry 5 zurück zu den Wurzeln der Serie und ein neues Kapitel in Dantes und Neros Leben öffnen. Ob die Wiederauferstehung der Reihe und der Rückwärtsgang in alte Gefilde gelungen ist, erfahrt ihr in unserem Test.
Neue und alte Gesichter
Es hat sich einiges getan im Devil May Cry-Universum. Nicht nur hat Nero das DmC-Business mobil gemacht, sondern hat auch noch tatkräftige Unterstützung in Form von Nico an seiner Seite. Diese Dame ist die Schmiedin der legendären Waffen Ebony and Ivory, welche Dante seit jeher benutzt und hilft Nero das Geschäft am Laufen zu halten. Als auf einmal ein bisher unbekannter Dämon auftaucht, geht alles drunter und drüber. Nicht nur Nero verliert auf geheimnisvolle Weise seinen Devil Bringer Arm, sondern Dante verschwindet nach einem aufreibenden Kampf gegen diesen unbekannten Dämon vom Erdboden. Nun liegt es also an Nero und dem mysteriösen V, welcher ebenfalls zum Team dazugestoßen ist, die Menschheit zu retten.
Devil May Cry 5 schließt an das damalige Devil May Cry 4 an. Demnach können alte Hasen, die mit der Neuumsetzung DmC nicht warm wurden, sich umso mehr auf den neuen Titel freuen. Die Geschichte selber ist in kurzen Kapiteln erzählt, welche ihr mit den diversen Charakteren durchspielt. Während die Geschichte in ihrer Dichte eher unbeeindruckend ist, weiß die Inszenierung um so mehr zu gefallen, so dass ihr euch direkt wieder im alten Universum des Action-Titels wiederfinden werdet. Auch die Sequenzen sind gewohnt flott und mit frechen Sprüchen gespickt.
Ob mit Klingen, Knarren oder Gehstock
Die Schwache Story mal Beiseite gelassen, wissen wir doch alle, worum es in Devil May Cry geht, nämlich um die Action. Während eures ersten Spieldurchlaufs, startet ihr immer die jeweiligen Kapitel in Reihenfolge. Diese beginnen meist mit einer Sequenz, die erklärt was abgeht und enden in einem Bosskampf. Während ihr die anfänglichen Geschichtsfetzen mit Nero spielt, kommt ihr schnell dazu auch den neuen Charakter V auszuprobieren. Dieser kämpft nicht direkt selber, sondern hat Dämonen, die für ihn kämpfen. Diese machen zwar die Drecksarbeit und V kann von der Ferne zuschauen, können jedoch andere Dämonen nicht töten. Dafür müsst ihr dann mit eurem Charakter auch ins Getümmel. Anfangs wirkt diese Art zu kämpfen noch sehr befremdlich. Jedoch werdet ihr mit etwas Übung schnell dahinter kommen, wie ihr euch am Besten positioniert und welche Attacken wirksam sind. Natürlich dürft ihr in bestimmten Abschnitten auch Dante spielen, welcher sich, wie gewohnt, durch seine verschiedenen Kampfstile auszeichnet.
Insgesamt bietet Devil May Cry 5 ein buntes Arsenal an verschiedenster Möglichkeiten um die Kämpfe gegen die Höllenbiester zu gewinnen. Hierbei setzt das Spiel allerdings weniger auf Geschwindigkeit, so wie neuere Spiele des Genres, sondern eher auf gezielte ausüben von Combos. Wie von älteren Teilen gewohnt, kriegt ihr während der Kämpfe Punkte, die davon abhängen, ob ihr Kombos ausübt, ohne Schaden zu kriegen und oft variiert in der Reihenfolge der Attacken. Es gilt also, desto anspruchsvoller die Kombo, desto mehr Ertrag bringt sind. Während der Missionen und nach Abschluss eben dieser, erhaltet ihr rote Orbs, welche als Währung gelten. Mit dieser könnt ihr im Van von Nico neue Kombos kaufen, andere Attacken verbessern oder Equipment für die jeweiligen Charaktere erlangen. Hierbei neu sind auch die verschiedenen Protesenaufsätze für Nero, welche Devil Breaker heißen und seinen abhanden gekommenen Arm ersetzen. Diese haben verschiedene Fähigkeiten und sind auch nur begrenzt einsetzbar. Habt ihr einen Arm in einer Mission zerstört, müsst ihr ihn neu kaufen oder unterwegs finden. Wie gewohnt gilt es also, haut den Dämonen alles was ihr habt um die Ohren, aber bitte so SSStylisch wie möglich.
Düstere Höllenwelten
Auch optisch bietet Devil May Cry 5 so einiges für euch. Die Welten sind großartig animiert und weisen sehr viel Abwechslung auf. Während ihr anfangs noch in den von dämonischen Wurzeln überzogenen Straßen kämpft, findet ihr euch schnell in gigantischen Unterwelten wieder. In diesen leben natürlich etliche verschiedene Dämonen, die eure Gegner darstellen. Hier werdet ihr auch sofort merken, dass viel liebe ins Detail gesteckt wurde. Durch unzählige Gegnertypen, die alle liebevoll animiert sind, wird das Zerschnetzeln eben dieser nie langweilig. Außerdem sind auch die Kampfbewegungen der verschiedene Protagonisten super dargestellt und laufen komplett flüssig ineinander über.
Neben dem Gaumenschmaus fürs Auge, gibt es für euch natürlich auch was auf die Ohren. Ein umfangreicher Soundtrack aus über hundert Titeln beschallt euch, während ihr durch die Unterwelt rast. Hierbei ist alles stimmig und gibt euch direkt, Oldschool Devil May Cry Feelings. Auch die Synchronisation lässt keine Wünsche offen. Sowohl die englischen als auch die japanischen Stimmen, sind die gewohnten Sprecher und auch die neuen Helden und Heldinnen haben passende Stimmen verliehen bekommen. Hier setzt das Spiel nochmal die Kirsche aufs Sahnehäubchen.
Fazit – Devil May Cry 5
Was ist nur mit Capcom los? Da bringen sie am Anfang des Jahres nicht nur einen knaller Titel wie das Resident Evil 2 Remake, sondern kurz darauf noch einen weiteren Hammer für die ältere Generation unter uns Gamern. Es fühlt sich bei Devil May Cry 5 einfach alles richtig an. Die Geschichte wird in alter Manier erzählt, die Kämpfe sind fordernd und durch das Styleranking anspornend und Grafik und Sound passen wie die Faust aufs Auge. Rund um ein perfektes Spielerlebnis für alle, die Gefallen an Action-Hack and Slash mit ausgeklügeltem Gameplay haben.
Devil May Cry ist mit einem Knall zurück und sowohl die Fans der neueren DmC-Umsetzung als auch die Veteranen dürfen, wenn nicht sogar müssen, hier gerne zugreifen.
Erschienen ist Devil May Cry 5 am 08.03.2019 für die Xbox One, PlayStation 4 und dem PC. Getestet wurde das Spiel auf der Xbox One.
Bildmaterial: ©Capcom