Kennt Ihr noch Yakuza 2? Es ist zurück…in Pog-Form. Ach nein, das war ja Alf. Nach Yakuza Kiwami im letzten Jahr, kommt nun mit Yakuza Kiwami 2 auch das Remake des zweiten Serienteils in westliche Gefilde. Doch setzt sich mein positiver Eindruck des Vorgängers auch hier fort?

Rettung für den kopflosen Clan

Ein Jahr nach den Ereignissen von Yakuza Kiwami steht es nicht gut um den Tojo Clan. Nachdem Kazuma Kiryu das Amt des Oberhaupts nach nur einem Tag niedergelegt hat, wird sein Nachfolger ermordet. Nun ist es an Kiryu, der sich eigentlich der Yakuza abgewandt hat, einen Nachfolger zu finden. Schnell wird der Entschluss gefasst, dass der junge Daigo Dojima, Sohn eines von Kiryus Vorgängern, der perfekte Kandidat ist. Doch lassen sich die Differenzen der beiden Männer so einfach überwinden? Schließlich saß Kiryu für den Mord an Daigos Vater, wenn auch unschuldig, im Gefängnis. Habt Ihr Yakuza Kiwami gespielt, wisst Ihr genau, worum es geht.

Abseits davon bahnt sich ein Krieg zwischen dem Tojo Clan und der befeindeten Omi Alliance an. Der junge Heißsporn Ryuji Goda hat es sich nämlich zum Ziel gesetzt, den Tojo Clan und allem voran Kiryu zu vernichten. Und warum? Ganz einfach, auf Grund seines Spitznamens „Dragon of Dojima“. Goda trägt nämlich den Beinamen „Dragon of Kansai“ und meint, dass nur Platz für einen Drachen in Japan ist. Dieser Krieg will nun abgewendet werden. Unterstützt bei diesem Vorhaben wird Kiryu nicht nur von Schützling Daigo Dojima, sondern auch von der hübschen Polizistin Kaoru Sayama und dem ewigen Rivalen Goro Majima.

Bauarbeiter: „Können wir das schaffen?“ Majima der Meister: „Jau wir schaffen das“

Majima, dessen Beziehung zu Kiryu fast schon an die zwischen Son Goku und Vegeta aus Dragon Ball erinnert, ist mittlerweile Chef einer Baufirma. Diese ist Zentrum eines umfangreichen Minispiels namens „Clan Creator“, in dem Ihr Majimas Baustelle vor feindlichen Yakuza verteidigen müsst.

Dabei handelt es sich um eine Art Gatcha-Game. Also ein Spiel, in dem Ihr Einheiten verschiedener Wertigkeit sammeln müsst um euer Team zu verbessern.

Zusätzlich bekommt Majima auch noch eine eigene Story spendiert, die ihr in Laufe der Hauptstory freischaltet und euch drei eigene Kapitel lang beschäftigt.

Oh, Hostessenmanagement! Tschüss Zeit!

Das eben angesprochene Clan Creator-Minispiel ist nicht das einzige größere Minispiel in Yakuza Kiwami 2. Das bereits aus Yakuza 0 bekannte „Cabaret Club“-Minispiel feiert ein Comeback.

In Sotenbori, einem fiktionalen Stadtteil von Osaka, gilt es einen Hostessenclub zu managen. Nicht nur befindet dieser sich im gleichen Stadtteil wie der Club von Majima in Yakuza 0. Er wird außerdem auch noch geführt von der ehemaligen Starhostesse aus Majimas Club.

Hier geht es darum, in feinstem Diner Dash-Stil Kunden die Ihren Vorstellungen entsprechenden Hostessen zuzuweisen um möglichst viel Geld aus jedem Kunden zu pressen. Auch dabei ist entscheidend, welche Seltenheit die jeweilige Hostess hat. Ab und an geben euch die Damen Handzeichen, die interpretiert werden möchten, damit es Bonuszahlungen und eine gesteigerte Kundenzufriedenheit gibt. Einige wenige sogenannte „Premiumhostessen“, dürft Ihr sogar selbst einem Makeover unterziehen und euren Vorstellungen anpassen.

Beide Minispiele sind Dinge, die für die Story komplett unwichtig sind, aber unfassbar spaßige Zeitfresser darstellen.

Ablenkung von der Story gesucht?

Wie in allen Teilen der Yakuza-Reihe gibt es auch in Yakuza Kiwami 2 ein Menge Sachen, die Ihr neben der Hauptstory erledigen könnt. Ob Ihr Damen in Nöten helft, indem Ihr sie bedrängende Kerle verprügelt oder dem netten Gitarrenspieler auf der Brücke ein Taschentuch besorgt, die Vielzahl an Nebenquests wird euch beschäftigt halten.

Auch Retroliebhaber kommen in den vielfältig vorhandenen „Club Sega“-Gebäuden voll auf Ihre Kosten. Hier könnt Ihr eine Zeit in Sega-Klassiker wie Space Harrier und Virtua Fighter 2 stecken. Auch Ufo-Catcher-Automaten, die bespielt werden wollen gibt es hier zu Hauf.

Ach und dann gibt es da noch dieses Minispiel, in dem Ihr leicht bekleidete japanische Models in immer knapper werdenden Outfits fotografieren müsst. Dabei schaut Ihr euch echt aufgenommene Videos der sich räkelnden Models an und müsst die richtigen Dialoge auswählen. Ich persönlich finde das eher nutzlos, weil es keinen spielerischen Mehrwert gibt, aber jedem das seine.

Zwischen Fernweh und aufs Maul

Neben der spannenden Geschichte und den unzähligen anderen Beschäftigungen bietet Yakuza Kiwami 2 noch einen wichtigen anderen Aspekt. Die Welt. Wie in den anderen Serienteilen findet hier eine krasse Zweiteilung statt.

So seid ihr stets zwischen der Gewalt der Möchtegerngangster, die euch an jeder Ecke an den Kragen wollen und der wunderschön umgesetzten Architektur Tokios und Osakas unterwegs. Die Gebiete sind zwar echten Orten nur nachempfunden, dies jedoch derart originalgetreu, dass man um ein gewisses Fernweh nicht herumkommt. Noch dazu sieht das ganz durch die für Yakuza 6 entwickelte Dragon Engine wunderschön aus.

Fazit: Yakuza Kiwami 2

Wie schon der Vorgänger ist auch Yakuza Kiwami 2 das, was ein Remake sein sollte. Nicht nur eine optische Aufwertung des Originals, sondern auch die Erweiterung um neue Storystränge, Nebenmissionen, Minispiele und eine Vielzahl anderer neuer Dinge.

Wer mich kennt, weiß, dass es keine Videospielreihe gibt, die ich so sehr Liebe wie diese und die mich so oft zu Tränen gerührt hat. So ist es also nicht verwunderlich, dass Yakuza Kiwami 2 sich sofort in mein Herz emotionalisiert, gefernweht und geprügelt hat.

Freut euch schon mal auf weitere Reviews zur Yakuza Serie, denn Remaster von Teil 3-5 wurden bereits angekündigt. Freut euch aber nicht zu früh, denn bis diese Remaster den Weg zu uns finden, dauert es noch mindestens ein Jahr. Zudem lassen aktuelle Umfragen seitens Sega darauf hindeuten, dass Remakes oder Remaster der bisher japanexklusiven Samurai-Spinoffs „Ryu ga Gotoku: Kenzan“ und „Ryu ga Gotoku: Ishin“ zumindest auf dem Schirm der Japaner sind.

Bildquelle(n): Sega/Koch Media