Nachdem im letzten Jahr im Rahmen der ersten Welle von Playlink-Spielen für Sonys Playstation 4 der Quiztitel Wissen ist Macht an den Start ging, kommt nun die Fortsetzung Wissen ist Macht: Dekaden. Ob auch hier der Funke überspringt, erfahrt ihr im Folgenden.

Altes Konzept mit neuem Thema

Habt ihr Wissen ist Macht gespielt, wisst ihr genau, wie eine Runde Wissen ist Macht: Dekaden abläuft. Ihr werdet von einem Moderator mit Eistütenfrisur durch verschiedene Fragerunden gelotst und tretet im Wissenswettstreit gegeneinander an. Zwischen den Fragerunden müsst ihr euren Kontrahenten Items entgegenwerfen. Diese Items reichen vom Einfrieren der Antworten, sodass diese erst freigeklopft werden müssen, bis hin zum Buchstabensalat, der genau dieses aus den möglichen Antworten macht.

Der Clou dabei: Wissen ist Macht: Dekaden wird nicht mit dem Controller, sondern mit dem Smartphone gesteuert. Das senkt die Einstiegsschwelle erheblich und sorgt dafür, dass das Spiel auch mal schnell rausgeholt werden kann, wenn überraschend etwas mehr Besuch da ist und nicht genug Controller im Haus sind. Einfach schnell die App runterladen und los geht’s. Doch Achtung: Wissen ist Macht: Dekaden benötigt eine eigene App und kann nicht mit der App des Vorgängers gespielt werden. Warum das so ist, kann ich auch nicht erklären.

Wo Wissen ist Macht thematisch noch relativ allgemein war und alles von Videospielen über Filme bis zu Geographie abgedeckt hat, spezialisiert sich Wissen ist Macht: Dekaden mehr. Hier gibt es immer eine Runde, in der keine Fragekategorie, sondern eine Dekade, wie beispielsweise die 70er, 50er oder 2010er gewählt wird. Danach gilt es drei Runden lang Fragen aus spezifischeren Themengebieten wie Musik, Fernsehserien oder Videospiele bezogen auf die gewählte Dekade zu beantworten.

Habt ihr einen Fragenkomplex abgearbeitet, gibt es ein Minispiel, wie beispielsweise die richtige Zuordnung von Filmen in zwei verschiedene Genres oder Ähnliches.

Beendet wird ein Spiel in Wissen ist Macht: Dekaden mit der „Pyramide“ genannten Finalrunde. Hier hat derjenige, der vorher die meisten Punkte gesammelt hat, einen Vorsprung, bekommt aber in der Regel auch jedes Item ab. Jede Stufe der Pyramide hat festgelegte Items und auf den obersten Stufen treffen die Items automatisch alle Spieler. Eine richtig beantwortete Frage lässt euch auf der Pyramide emporsteigen. Eine vorher hohe Punktzahl, ist also kein Garant für einen Sieg, da im Finale das Ruder noch erheblich herumgerissen werden kann.

Zeitstreckung und nerviger Quatsch

Warum ist es nicht mehr möglich, ein einfaches Konzept auch so umzusetzen? Warum nicht ein einfaches Quizspiel ohne komisches Drumherum und die Möglichkeit die Mitspieler zu ärgern? Diese Fragen wird mit vermutlich niemand beantworten können, jedoch stellten sie sich bei mir in Bezug auf Wissen ist Macht: Dekaden nicht nur ein Mal.

Zwar kann es ganz witzig sein, dem Mitspieler die Antworten zu vereisen oder Reißverschlüsse über die Antworten zu legen, bekommt man jedoch mehrere Runden lang alle Items der Mitspieler ab, weil diese es besonders witzig finden, sich auf einen einzuschießen, ist das Ganze einfach nur nervig und frustrierend. Eine wirkliche Chance, Fragen zu beantworten, hat man so nämlich kaum noch.

Auch finde ich es sehr fragwürdig, dass jede einzelne Item-Nutzung mit gefühlt ewig dauernden, immer gleichen Animationen einhergeht. Jedes Mal, wenn Items benutzt werden, seid ihr nämlich gezwungen, euch jede Animation jedes einzelne Mal auf Neue anzusehen. Egal, wie oft ihr sie schon gesehen habt.

Abgesehen von diesem Nervfaktor sind die Animationen jedoch sehr schön und passen perfekt zum allgemeinen Knetgummi-/Comicstil des Spiels. Auch musikalisch gibt es nichts zu meckern, da das Spiel neben der Sprachausgabe des Moderators mit stimmiger Fahrstuhlmusik unterlegt ist.

Fazit - Wissen ist Macht: Dekaden

Als Fan von Quizspielen, war es für mich keine Frage, nach Wissen ist Macht auch die Fortsetzung auszuprobieren. Schließlich hat mir der Erstling doch viel Spaß bereitet. Wie erwartet, bekam ich quasi das gleiche Spiel mit neuen Fragen und leicht abgeänderten Items vorgesetzt.

Bin ich deshalb enttäuscht? Nein, denn wie gesagt, habe ich nichts anderes erwartet. Rechtfertigt der neue Fragenkatalog den erneuten Kauf? Das müsst ihr selbst entscheiden. Ich denke jedoch, dass es definitiv schlechtere Dinge gibt, für die man 20€ ausgeben kann als spaßige Quizabende mit Freunden und Familie.

Wenn ihr also Wissenswettstreite mögt und euch von leichter Spielzeitstreckung nicht abschrecken lasst, könnt ihr ruhigen Gewissens zugreifen. Doch auch, wenn ihr nicht so auf Quizze steht, kann es sich durchaus lohnen ein Spiel wie Wissen ist Macht: Dekaden für Abende mit Besuch in der Hinterhand zu haben.

Denn wie sagte schon Dr. Jonathan Kozcielny: „Wissen ist Macht…Spaß“

Bildquelle(n): Sony