Hallo, mein Name ist Mitch und ich bin süchtig nach The Binding of Isaac Afterbirth+. Doch warum hat dieses kleine Spiel mit der Pixeloptik solch eine Wirkung auf mich? Und warum bestimmt ein kleines weinendes Kind mittlerweile einen Großteil meines Tagesablaufs?

Biblische Geschichte mal anders

Bevor wir dazu kommen, was The Binding of Isaac Afterbirth+ so toll und vor allem so süchtig machend macht, befassen wir uns kurz mit der Geschichte des Spiels.

Eigentlich könnte das Leben des kleinen Isaac so schön sein, wäre da nicht seine Mutter. Diese hört eines Tages beim normalen Schauen ihrer christlichen Fernsehsendungen die Stimme Gottes. Ähnlich wie in der biblischen Geschichte der Opferung Isaaks, befiehlt Gott ihr, ihr Kind vom Bösen zu befreien. Doch es bringt leider nichts, Isaac seine Spielsachen und sogar die Kleidung wegzunehmen. Also bleibt für Isaacs Mutter laut Gottes Stimme nur eine Möglichkeit übrig: Der Kleine muss sterben, um seine Bosheit aus der Welt zu tilgen.

Isaac, der das ganze mitbekommt, flieht durch eine Falltür im Boden seines Zimmers und findet sich in Kellern und Höhlensystemen wieder. Dort muss er sich allerhand merkwürdiger Kreaturen und Dingen, die nach mutierten Menschen aussehen, erwehren. Bewaffnet ist er dabei nur mit seinen eigenen Tränen.

Finstere Verliese und eigenartige Schätze

Das Besondere an bereits erwähnten Kellern und Höhlen ist, dass sie niemals gleich aussehen. Jedes Mal, wenn ihr ein neues Spiel startet, wird alles frisch zusammengewürfelt. Das bedeutet, alle Level sehen anders aus als zuvor und auch die Gegenstände werden neu verteilt.

Die besagten Items reichen von Stammzellen, die eure Lebensenergie erhöhen, über Tabletten, deren Wirkung ihr nur beim Einnehmen herausfindet, bis hin zu dämonischen Hörnern, die euch Blut weinen lassen. Dadurch verursacht ihr mehr Schaden. Zusätzlich gibt es Dinge wie den abgetrennten Kopf von Isaacs Katze oder die Unterwäsche seiner Mutter, die euch mehr weinen lassen, was euren gesamten Schadens-Output erhöht.

Sich verändernde Levels + zufällige Items + neue Herausforderungen = Sucht

Doch kommen wir zu meinem eingangs erwähnten Suchtproblem. Momentan sieht mein Tag wie folgt aus: Noch 20 Minuten Zeit bis zum Mittagessen? Isaac! Der Hund muss in einer halben Stunde raus? Isaac! Irgendetwas anderes steht in einem kurzen Zeitraum an? Isaac! Kein Zeitraum von zehn bis 20 Minuten vergeht im Moment, ohne dass ich The Binding of Isaac Afterbirth+ anwerfe.

Doch warum ist das so? Ganz einfach: So simpel das Spielprinzip auch wirken mag, so tief und komplex ist es in Wirklichkeit. Dadurch, dass jedes Spiel anders ist und kein Durchgang so aufgebaut sein wird wie der vorige, könnt ihr euch auf nichts vorbereiten. Zudem wird die natürliche Neugier geweckt und ihr wollt immer wissen, was euch denn beim nächsten Mal erwarten könnte. Sei es die Spannung, welche Bosse diese merkwürdige Welt euch entgegensetzen wird, oder die Gegenstände, die ihr finden werdet. Auch die weiteren Charaktere, deren Bedingungen, um sie freizuschalten, ihr teils erst herausfinden müsst, motivieren zum Weiterspielen.

Die Kombination aus diesen Punkten führt dazu, dass ich meine Switch und The Binding of Isaac Afterbirth+ teils nur sehr schwer aus der Hand legen kann. Gerade im Handheld-Modus entfaltet das Spiel dieses Sogkraft meiner Meinung nach vollends. Ich bin mir sicher, könnte ich es nur im TV-Modus spielen, wäre ich nicht so süchtig danach. Das gleiche „Problem“ hatte ich in der Vergangenheit bereits mit der PS-Vita-Version von The Binding of Isaac Rebirth, welche ich der PC-/PS4-Fassung immer vorgezogen habe.

Fazit – The Binding of Isaac Afterbirth+

Auch die nunmehr achte Iteration von The Binding of Isaac weiß zu begeistern. Das simple Prinzip der Erforschung unbekannter Verliese, die immer wieder neu zusammengesetzt werden, und des Sammelns immer wieder neuer Gegenstände klickt einfach.

Die Suchtspirale aus Erkundung und Sammeln, in die The Binding of Isaac Afterbirth+den Spieler zieht, macht es zu einem unfassbar motivierenden Spiel. Trotz der hohen Motivation ist The Binding of Isaac Afterbirth+ so unfassbar kurzweilig, dass es sich perfekt für Zugfahrten, kurze Pausen oder zum Nebenherspielen beim Versinken in der neuesten Netflix-Serie eignet.

Sucht ihr also nach einem kurzweiligen Spiel für zwischendurch, das euch hunderte Stunden motivieren wird, oder wollt einfach die neuste Version eures Lieblingsspiels haben, solltet ihr euch The Binding of Isaac Afterbirth+ definitiv genauer anschauen.

Bildquelle(n): Headup Games/Nicalis