Fans der Senran Kagura-Reihe mussten nun schon ewig warten. Nicht nur kam die 3DS-Version des Spieles schon 2014 raus, sondern der Release der verbesserten PC und PS4 Version verzögerte sich bis in Jahr 2019 hinein. Warum? Sony hat sich am „Intimitätsmodus“ des Spiels schwer getan und er musste entfernt werden. Ihr fragt euch jetzt sicher, um was für ein Spiel es sich hier handelt, wenn es einen Intimitätsmodus gibt? Dies beantworten wir euch in unserem Test zu Senran Kagura Burst Re:Newal.

Der Weg des Shinobi

In Senran Kagura Burst Re:Newal dreht sich alles um den Schulalltag der Schülerinnen der Hanzo-Akademie. Diese Schule lehrt aber nicht, was an normalen Schulen unterrichtet wird, sondern ist etwas spezialisierter. Die fünf Damen, welche die Hauptrollen des ersten Story-Arcs einnehmen, trainieren nämlich um Shinobi zu werden. Dies beinhaltet natürlich hauptsächlich Kampftraining und wie man mit den besonders gefährlichen Situationen des Shinobidaseins umgeht.

Die Geschichte wird sehr direkt erzählt und wird leider auch von unangenehmen Dialogen etwas zerstört. Während die ersten Missionen wirklich nur aus anzüglichen Wortspielen bestehen, die euch etwas daran zweifeln lassen, ob ihr wirklich den „Next Mission“ Knopf drücken sollt, wird die Geschichte im weiteren Verlauf viel besser. Selbstverständlich gibt es immer noch etliche sexuelle Anspielungen und Wortwitze aber eben auch sympathische Antagonistinnen. Diese kommen von der Hebijo-Akademie. An ihrer Schule werden ausschließlich böse Shinobi trainiert, welche die Widersacherinnen unserer Hanzo-Damen sind.

Große Brüste, flaches Gameplay

Nachdem ihr gewählt habt, ob ihr die Hanzo- oder Hebijo-Akademie vertreten wollt, habt ihr verschiedene Möglichkeiten. Neben dem Umkleidezimmer, auf welches wir später eingehen werden, wollt ihr natürlich die Geschichte erleben. Diese biete die Möglichkeit in 41 Missionen auf jeder Seite, die Shinobi-Schülerinnen auf ihrem Weg zu begleiten. Außerdem bietet die Re:Newal Version noch eine dritte Geschichte: die der Gessen-Akademie. Diese beinhaltet allerdings nur 10 Missionen, welche ihr in weniger als einer Stunde runterspielen könnt.

Was sich sehr schnell herauskristallisiert ist, dass es den Entwicklern von Senran Kagura Burst Re:Newal vermutlich sehr viel weniger wichtig war, den Fokus auf ein solides Gameplay zu legen, als auf andere Merkmale. So findet ihr im Spiel keine Person, die nicht über eine enorme Oberweite verfügt. Dies ist natürlich beabsichtigt und für einige Leute wohl auch der absolute Kaufgrund des Spiels, aber hey, etwas mehr Abwechslung darf es doch wohl sein. Vor allem weil die Charaktere alle sonst sehr schön designed sind. Die Möglichkeit für mehr Abwechslung, haben die Entwickler hier leider verschenkt.

Von 2D zu 3D

Habt ihr einen Storyzweig gewählt, geht es auch direkt los. Während die Level der 3DS Version noch in einer 2.5D-Optik waren und eher einen Sidescroller ähnelten, habt ihr in Senran Kagura Burst Re:Newal komplette 3-Dimensionale Steuerung. Ihr tretet in kleinen Abschnitten gegen Horden von Gegnern an. Eure Waffen unterscheiden sich zwar je nachdem, welche Shinobidame ihr gewählt habt, aber im Grundprinzip bestehen eure Möglichkeiten des Angriff lediglich aus schwachen und starken Angriffen. Combos existieren kaum und es ist eher ein buntes Buttonmashing alles gezieltes Kämpfen. Zusätzlich habt ihr die Möglichkeit, verschiedene Spezialangriffe auszuführen. Diese variieren je nach Charakter, sind aber auch durch einfaches drücken aktivierbar. Anspruchsvoll ist das Ganze nicht.

Neben eurer Lebensanzeige wird noch auf eine ganz besondere Art gezeigt, wie viel Schaden ihr erlitten habt. Denn habt ihr eine bestimmte Anzahl an Schaden eingesteckt, reißt die Kleidung eurer Kämpferin ein und bietet weniger Schutz und vor allem, zeigt es mehr Haut. Hat die Kleidung schon zu sehr gelitten, bietet sich die Möglichkeit eine so genannte Shinobitransformation zu tätigen, in welcher ihr komplett neue Kleidung in einer Magical Girl ähnlichen Videosequenz bekommt. Natürlich wird der Schaden an den Gegnern auch durch zerstörte Kleidung gezeigt und so seht ihr immer, welcher Gegner bereits ordentlich was abbekommen hat.

Monotonie à la carte

Senran Kagura Burst Re:Newal spielt sich leider so halbherzig, wie es auch innerhalb der Missionen gestaltet ist. Die kurzen Abschnitte der Story sind zwar hübsch gemacht und haben teilweise einen Hauch von Visual-Novel, aber die Missionen sind so eintönig wie auch öde. Ständig kämpft ihr gegen die selben Gegnermodelle und müsst nur blind drauf einkloppen. Ihr könnt zwar im Schwierigkeitsgrad variieren und eure Shinobi leveln, wirklich tiefgründiger wird der Spielstil dadurch nicht.

Neben den ganzen Missionen, gibt es den vorher erwähnten Umkleideraum. Hier findet sich, vermutlich, der Kernpunkt auf was das Spiel eigentlich aus ist. Ihr könnt von jeder Dame die Kleidung verändern, durch Gold neue Kostüme kaufen und sogar die Unterwäsche ändern. Durch das zoomen, könnt ihr natürlich bis ins Detail prüfen, ob euch das neue Outfit gefällt. Zusätzlich gibt es einen Diorama-Modus, in welchen ihr die Schülerinnen, in verschiedene Positionen anordnen und miteinander agieren lassen könnt. Nette Spielerei für nebenher, macht den Braten allerdings nicht fett.

Fazit - Senran Kagura Burst Re:Newal

Senran Kagura Burst Re:Newal ist etwas besonderes. Sowohl positiv als auch negativ. Den Entwicklern ist völlig klar, welche Art von Fans sie mit dem Spiel ansprechen wollen. Dies gelingt ihnen in gewisser Hinsicht auch, aber selbst dabei gibt es Kritikpunkte. Zum Beispiel, dass gefühlt alle Damen die selbe Oberweite haben, nervt doch im ästhetischen Sinn sehr. Es hätte ruhig etwas variiert werden können, wenn schon so entwickelt wird, dass die Frauen eher zum angucken programmiert wurden. So gibt das Spiel das Bild ab, als wären nur Frauen mit üppiger Oberweite und Wespentaille schön. Sehr schade, vor allem weil die Charaktere sonst sehr gut gestaltet sind.

Das stumpfe Gameplay trägt seinen Teil dazu bei, dass das Spiel eigentlich nur Fans dieses besonderen Genre gefallen kann. Wobei natürlich jeder mal lust hat, stumpf auf Gegnerhorden einzuhauen wie bei einem Warriors-Titel. Im Endeffekt ist Senran Kagura Burst Re:Newal aber nichts halbes und nichts ganzes, für ein paar Stunden kann der Titel Freude bereiten, ist aber im Generellen nichts weltbewegendes. Mit gesenkter Erwartung und hoher Resistenz was nackte Haut und Zweideutigkeiten angeht, könnt ihr allerdings viel Spaß mit dem Titel haben.

Senran Kagura Burst Re:Newal erscheint am 22.01.2019 auf dem PC und der PlayStation 4. Getestet wurde es von uns auf der PlayStation 4.

Bildmaterial: ©XSEEDGAMES