Es gibt genau zwei Sportarten, die mich interessieren. Boxen und Eishockey. Leider gab es schon eine ganze Weile kein neues Boxspiel aus EAs „Fight Night“-Reihe mehr. Jahr für Jahr erscheint jedoch eine neue Iteration der traditionsreichen NHL-Serie. So auch dieses Jahr mit NHL 19. Nach einer langjährigen Pause von der Reihe, seit „NHL 10“, habe ich mir den neusten Ableger einmal genauer angeschaut.
Hockey unter freiem Himmel
Nachdem meine letzte aktive Erfahrung mit der Reihe nun schon eine Weite zurückliegt, ist es quasi, als wäre ich kompletter Neuanfänger. Hat sich doch so einiges in den fast 10 Jahren seit meinem letzten Mal „NHL“ an der Eishockeysimulation getan.
Besondern hervor stechen dabei die Modi, die es in „NHL 10“ noch nicht gab. So zum Beispiel der „World of CHEL“-Modus. Das „Chel“ dabei ist laut Urban Dictonary im Übrigen wohl eine Abkürzung für NHL. Hier erstellt ihr euch einen eigenen Spieler und tretet in Onlinegefechten gegen andere Spieler an. Dabei könnt ihr auswählen, ob ihr mit jeweils einem Spieler auf ein Tor schießt oder in zufälligen Dreierteams gegeneinander antretet. Das Besondere hierbei ist, dass die Spiele in der „World of CHEL“ unter freiem Himmel und nicht, wie üblich, in großen Eishallen stattfinden.
Für abgeschlossene Spiele erhaltet ihr Münzen, mit denen ihr Hockeytaschen kaufen könnt. Diese sind quasi Lootboxen, die jedoch nicht für echtes Geld kaufbar sind, in denen sich neue Ausrüstung für euren Spieler verbirgt.
Kaltes Geschäft
Ein anderer sich hervortuender Modus ist der „Franchise“-Modus. Hier seid ihr der Manager eines von euch gewählten Teams, welches ihr durch die Saison begleiten dürft. Dabei bekommt ihr Budgets zugeteilt und Aufgaben, wie das Gewinnen des Stanley Cups.
Das Budget nutzt ihr für das Rekrutieren neuer Spieler, den Ausbau und die Instandhaltung eurer Halle und für Marketingmaßnahmen.
Das wichtigste für euren Erfolg als Manager ist natürlich, dass euer Team Spiele gewinnt. Diese Spiele könnt ihr bei bedarf einfach simulieren lassen, oder aber selbst Spielen. Ich persönlich ziehe dabei die zweite Variante vor, da ich gern selbst die Kontrolle darüber habe, ob mein Team gewinnt oder eben nicht.
Der Weg zum Stanley Cup
Wie bei den meisten Sportspielen verbringe ich in NHL 19 wohl die meiste Zeit im „Be a Pro“-Modus, also dem Karrieremodus.
Hier erstellt ihr, wie in „World of CHEL“ einen eigenen Spieler, der jedoch leider nicht der gleiche ist. Spielt ihr also beide Modi, müsst ihr zwei verschiedene eigene Charaktere erstellen, auch wenn diese identisch sind.
Wie dem auch sei, euer Spieler hat natürlich den Traum, Profi zu werden und benötigt dabei eure Unterstützung. Anfangs spielt ihr noch in einer kleinen Mannschaft mit der Hoffnung zum Saisonbeginn von einem großen Team gedraftet, also rekrutiert, zu werden. Während der Spiele erhaltet ihr immer wieder Hinweise von eurem Trainer, was für Aktionen ihr am besten ausführen sollt, um eine möglichst gute Bewertung zu bekommen. Je besser die Bewertung, desto mehr Erfahrungspunkte bekommt ihr und desto mehr könnt ihr euren Spieler verbessern.
Solltet ihr mit dem Team, dem ihr zugeteilt wurdet, nicht zufrieden sein, habt ihr später immer noch die Möglichkeit einen Transfer zu fordern und das Team zu wechseln.
Das ultimative Hockeyteam
Wie mittlerweile in allen EA-Mannschaftssportspielen findet sich auch in NHL 19 der „Ultimate Team“-Modus.
Hier zieht ihr ähnlich einem Sammelkartenspiel Boosterpäckchen, in denen sich neue Spieler und Ausrüstung finden lassen. Diese nutzt ihr um ein Team aus real existierenden Profi-Eishockeyspielern zusammenzustellen und damit online gegen andere Teams anzutreten.
Hier wird nicht nur die Sammelwut nach immer besseren Karten geweckt, sondern auch den Drang ein immer besseres Team zusammenzustellen.
Das wahre Hockeygefühl
Doch entfernen wir uns von der reinen Beschreibung von Spielmodi und stellen uns der wichtigsten Frage: Wie spielt sich NHL 19?
Diese Frage lässt sich mit einem Wort klären: Wunderbar.
Selten habe ich ein so flüssiges und realistisches Spielgefühl in einem Sportspiel erlebt wie hier. Die Animationen sind realistisch wie noch nie und lassen das Ganze wirken, als würde man ein Eishockeyspiel im Fernsehen sehen.
Durch die verbesserte Sticksteuerung habt ihr den Puck zu jeder Zeit voll im Griff und jeder Bodycheck ist so kraftvoll, dass man teilweise kurz vor dem Fernseher zusammenzuckt.
Fazit – NHL 19
Nach langen Jahren der Abstinenz hat die „NHL“-Reihe mich mit NHL 19 zurückgewonnen. Lange hatte ich nicht mehr so viel Spaß mit einem Sportspiel.
Gerade der „Be a pro“-Modus hat es mir dabei besonders angetan. Die Karriere eines einzelnen Spielers zu spielen und mich ganz darauf zu konzentrieren diesen weiter zu bringen liegt mir weit mehr, als ein komplettes Team zu kontrollieren. Besonders die Hinweise des Trainers geben hier Ansporn dazu, das eigene Spielverhalten zu verbessern und zu wachsen.
Auch die Online-Modi motivieren dazu, besser zu werden um die Ligen emporzusteigen.
Die Vielzahl an Spielmodi, die NHL 19 bietet dürfte definitiv dafür sorgen, dass ich in nächster Zeit noch so einiges an Zeit in virtuellen Eishallen verbringen werde.
Für Fans der Reihe ist NHL 19 sowieso ein Pflichtkauf, doch auch Abstinenzler wie ich oder komplette Neulinge mit Interesse für den Eishockeysport sollten ruhig mal einen Blick in Richtung NHL 19 werfen.
Bildquelle(n): © Electronic Arts Inc.