Es ist wieder soweit. Ein Jahr ist vergangen und ein neues FIFA steht in den Startlöchern. Die nun seit 1993 erscheinende Fußballsimulation bringt ihren neusten Ableger in die Regale der Läden und feiert damit 25 jähriges Jubiläum. Grund genug, es auf Mark und Bein zu überprüfen, um euch zu sagen, ob sich der Kauf lohnt oder ihr in Ruhe beim Vorgänger bleiben könnt.

Lieber etwas Feinschliff

Die letzten Jahre hat sich FIFA stehts verändert und es fühlte sich jeweils so an, als würden die Titel von Jahr zu Jahr immer anders sein. Dieses Jahr zeigt EA, dass sie lieber auf einen Feinschliff des Vorgängers FIFA 18 setzen, als komplett alles neuzumachen. Was allerdings nicht heißt, dass es keine Veränderungen gibt, sondern dass man Vorhandenes, ähnlich wie bei NBA Live 19 (Unseren Test findet ihr hier: Zum NBA Live 19 Test) verbessert, um dem Spieler eine noch bessere Spielerfahrung gewährleisten zu können.

Wenn ihr noch daran gewöhnt seid, mit Abschirmen und robusten Abwehraktionen leicht an den Ball zu kommen, werdet ihr euch umsehen müssen. FIFA 19 macht es nämlich schwerer einfach so Bälle abzunehmen und führt eine „50:50-Abwehr" ein. Diese achtet mehr auf die einzelnen Werte der Spieler und ermöglicht es so, die Zweikämpfe realistischer ausgehen zu lassen. Außerdem wurden Pässe etwas schwieriger gemacht und erfordern jetzt mehr Können. Wer früher gerne mal 180-Grad Drehungen gemacht hat und so ins Blinde passte, kann nun davon ausgehen, dass diese Pässe nicht dort ankommen wo sie sollen. Wie ihr zum Ball steht ist ab nun stark ausschlaggebend dafür, wie und wohin ihr den Ball schießt. Auch die Ballannahme hat eine kleine Verbesserung bekommen: sie passiert nun flüssiger mit Hacken oder Brust und zeigt so einen realistischeren Spielfluss auf. Die allerdings größte Änderung dürfte wohl „Der Perfekte Abschluss“ sein. Hierbei ermöglicht das Spiel euch nach dem Schuss, diesen mit einem weiteren Druck der Schusstaste, in einen perfekten Abschluss zu verwandeln. Hierbei wird für euch eine weitere Anzeige angezeigt, in welcher ihr nochmals die Schusstaste im richtigen Moment drücken müsst. Gar nicht so einfach. Mit etwas Übung bekommt ihr es aber schnell raus und erzielt gute Abschlüsse.

Endlich neue Anstöße

Im "Anstoß-Modus" von FIFA 19 hat sich ordentlich was verändert und das zum Guten. Ihr habt ab jetzt eine Statistik die alle Niederlagen und Erfolge festhält. Dies ermöglicht euch genaue und schön detaillierte Aufzeichnungen eurer Accountkarriere aufzurufen.

Was aber die wichtigste Änderung für euch darstellt, ist, dass es nun die sogenannten „Hausregeln“ gibt. Diese ermöglichen es euch ganz verschiedene Modi zu spielen, gegen die KI oder eure Freunde. Dazu zählt der "Survivalmodus", in welchem die Mannschaft die ein Tor schießt, immer einen Spieler weniger auf dem Feld hat. Im „Kopfball & Volley-Modus" zählen nur Tore, die ihr mit dem Kopf oder Volley schießt. Beim „Distanz-Modus“ zählen Tore außerhalb des Strafraums doppelt und wer schon immer seinen Freunden so richtig eins auswischen wollte, kann dies nun im „Keine Regeln-Modus" tun. Dieser ist, wie der Name schon sagt, ohne Regeln und auch die rüpelhaftesten FIFA-Spieler haben da eine Chance, ohne direkt vom Platz zu fliegen.

Lizenzen für Champions

Sobald ihr das Spiel das erste mal startet ertönt die bekannte Melodie der Champions League Hymne. Nachdem die Lizenzen für eben diese, Jahre lang beim Konkurrenten "Pro Evolution Soccer" lagen, hat EA sie sich endlich zurück geholt. Mit stilvollen Choreografien und wahnsinniger Stadionatmosphäre könnt ihr nun die Besten der Besten im prestigeträchtigsten Fußballturnier der Welt antreten lassen. Allerdings ist etwas eingespart worden. So gibt es für euch keine Qualifikation für die Champions League und ihr startet direkt in der Gruppenphase.

Auch im "Karrieremodus" ist die Champions League eingebunden, zusätzlich wurden auch die Lizenzen der Europa League und des Supercups geholt. Anders aber als bei der Champions League, welche ihr auch separat als Modus wählen könnt, sind die beiden anderen Cups nur im "Karrieremodus" spielbar oder bei manuell erstellten Turnieren. Der "Karrieremodus" hat übrigens so gut wie keine nennenswerten Neuerungen erhalten und ist dadurch für den Test nicht weiter relevant.

Am Ende einer Reise

Wer die letzten FIFA-Teile gespielt hat wird auch in diesem ein bekanntes Gesicht wiedersehen: Alex Hunter. Dieser möchte im dritten Teil von „The Journey“ die Champions League gewinnen und ihr sollt ihm dabei helfen. Doch steht diesmal nicht nur Alex im Rampenlicht, sondern auch sein bester Freund und seine Schwester Kim Hunter. Die gelungene Geschichte aller drei Charaktere könnt ihr in mehreren Kapiteln erleben. Euch erwartet eine Geschichte, die gut inszeniert ist und würdig an die Vorgänger anschließt.

Manko an „The Journey: Champions“ ist, dass wie auch in den Vorgängern die Trainingseinheiten zu repetitiv sind und dadurch langweilen. Wiederum ist es euch nun möglich nur Alex Hunter zu spielen oder ihn mit sogenannten Mentoren trainieren und spielen zu lassen. Ist die Harmonie zwischen Alex und seinem Mentor im Match gut, könnt ihr so seine Werte verbessern. Außerdem könnt ihr durch optionale Aufgaben Spieler für den Ultimate Team Modus, welchen es natürlich auch wieder gibt, freispielen.

Fazit – FIFA 19

FIFA 19 braucht nicht das Rad neu erfinden um einzuschlagen. Dieses Mal wurde auf minimale Änderungen in der Spielmechanik gesetzt und sich lieber aufs Verbessern der verschiedene Modi konzentriert. Das führt dazu, dass FIFA 19 nicht nur durch die neuen Lizenzen der Champions und Europa League punktet sondern eben auch für eine große Abwechslung sorgt. Durch die verschiedensten Anstoßmöglichkeiten macht das Spielen mit Freunden wieder viel mehr Spaß, ob nun Offline oder Online. Für langjährige FIFA-Fans ein absoluter Pflichtkauf. FIFA 19 erscheint am 28.09.2018 für PC, Playstation 3, Playstation 4, Xbox 360, Xbox One und Nintendo Switch.

Bildmaterial: © EA Sports