Als Mortal Kombat 11 angekündigt wurde, war die Vorfreude groß. Besonders überraschend war die News, dass es ebenfalls auch einen Port für Nintendo Switch geben wird und die Reihe damit wieder zu der Konsole zurückkehrt, mit der damals alles anfing. Ob die Switch Fassung jedoch mit ihren großen Brüdern mithalten kann, erfahrt ihr in den folgenden Zeilen.

Das Turnier der Sterblichen geht weiter

Aber ganz so sterblich sind wir dann doch nicht mehr. Nach den Ereignissen von Mortal Kombat 9 und 10, die hier weiter aufgegriffen werden, wofür Mortal Kombat nach wie vor unerreicht den Pokal für das beste Storytelling innerhalb eines Fighting Game hält, ist Raiden der dunklen Versuchung Shinnoks nahezu komplett erlegen und verursacht damit ein Ungleichgewicht zwischen Gut und Böse. Dies ruft Kronika auf den Plan, welche dieses Ungleichgewicht nun zu ihren Gunsten nutzen und durch Manipulation der Zeit verändern möchte.

Klingt kompliziert? Ist es auch, doch es ist immer noch Mortal Kombat, weshalb das Thema Zeitreisen und „wie wirken sich Veränderungen der Vergangenheit auf die Gegenwart aus“ nicht ganz so Ernst genommen wird. In erster Linie ist es Fan-Service all die Charaktere in ihren klassischen / jüngeren Designs erneut zu sehen und mitanzuschauen, wie diese mit sich selbst interagieren.

Wer auf Trash steht und sich mit den richtigen Snacks und Getränken auch am klassischen Mortal Kombat Film von 1995 erfreuen kann, wird auch mit der Story von Mortal Kombat 11 großen Spaß haben. Die epische Over-the-Top Inszenierung trägt dazu positiv bei.

Ein Spiel mit Einschränkungen

Es war klar, dass die Switch Version technisch eingeschränkter sein wird, als die 4k Version auf PS4, Xbox One und PC. Allerdings werden selbst niedrige Erwartungen immer noch untertroffen. Sobald von Cutscenes auf Gameplay gewechselt wird, ist das Spiel der reinste Pixelbrei. Statt Anti-Aliasing wurde versucht mit einem extrem starken Weichzeichner zu arbeiten, der stattdessen Farben verfälscht und alles sehr breiig aussehen lässt. Die Framerate läuft zwar einigermaßen stabil auf 60fps, sobald jedoch Fatal oder Crushing Blows und Fatalaties eingesetzt werden, stürzt diese vor allem im Handheld Modus massiv herab und es kommt zu groben Stottern und Aussetzern.

Damit ist das Spiel vor allem für all jene die auf der Switch kompetitiv spielen wollten, gerade im Handheld-Modus, nur sehr eingeschränkt brauchbar. Mortal Kombat 11 scheint sich vor allem an jene zu richten, die das Spiel nach 27 Jahren endlich wieder legal in Deutschland auf einer Nintendo Konsole besitzen wollen, Spaß am Singleplayer Content haben und sich lokal gerne mit Freunden prügeln wollen, wo technische Mängel nicht so gravierend sind, wie es bei Rankings der Fall wäre. Mortal Kombat 11 auf der Switch spricht Nostalgiker, Serienfans und die an, die auch unterwegs in den „Genuss“ des Spieles kommen wollen. Wobei das Wort Genuss durch die angesprochenen Mängel eben mit Vorsicht zu genießen ist. Nachdem bereits der PS Vita Port von Mortal Kombat 9 vor einigen Jahren durch seine absolut unsaubere Programmierung negativ auffiel, kann auch Mortal Kombat 11 auf der Switch nicht das bieten, was erwartet wurde.

Mortal Kombat 11 - Unser Fazit

Eigentlich wurde schon alles gesagt. Der Story-Mode ist für Fighting Game Verhältnisse nach wie vor unerreicht und bietet ein dynamisches, absolut flüssiges Spielerlebnis. Kompetitive Spieler sollten von der Version aufgrund ihrer technischen Mängel jedoch vielleicht Abstand nehmen, auch wenn sich die Version gut als portablen Trainingsmodus eignet. Für eine kleine Runde Mortal Kombat 11 zwischendurch oder den gemeinsamen Couch-Koop (bzw. Versus) Abend kann man jedoch wenig falsch machen. Man sollte sich nur fragen, ob man bereit ist, den Titel dann zum Vollpreis zu kaufen. Was Mortal Kombat 11 aber eigentlich alles richtig macht, wenn es nicht unter den technischen Mankos der Switch-Fassung leidet, erfahrt ihr in unserem kommenden Review zur Xbox One Version.

Bildquelle: WB Games Inc.