Das Spiel zu dem Anime KILL la KILL ist vermutlich eines der meist erwarteten Spiele, wenn es um die Sparte Anime geht. Nicht geringer war der Jubel, als KILL la KILL - IF angekündigt wurde. Als dann noch heraus kam, dass die Fighting Game-Genies von Arc System Works daran arbeiten, war der Euphorie keine Grenzen mehr gesetzt. Wir durften einen Blick drauf werfen und erzählen euch im folgenden Test, ob ihnen ein Wurf gelungen ist.

Eine alternative Welt

Als KILL la KILL damals ein Ende fand, verspürten gleichzeitig viele Leute eine gewisse Leere in sich. Nachdem also ein Spiel zur Serie angekündigt wurde, waren selbstverständlich die Erwartungen groß, dass die spannende Geschichte rund um Ryuko und Satsuki auf der Honnouji Akademie fortgesetzt wird. Wie es weitergeht, erfahrt ihr leider nicht, jedoch gibt es trotzdem eine spannende Geschichte rund um die Akademie und die legendäre Goku Uniform hat natürlich auch ihren Auftritt. Der Beginn der Geschichte ist zwar sehr ähnlich wie im Anime, bekommt aber schnell eine dramatische Wendung.

Für ein Fighting Game sticht die Geschichte von KILL la KILL - IF  besonders heraus. Durch die durchdachte Vorlage und dem großartigen KILL la KILL-Universum gab es viele Möglichkeiten, eine neue Geschichte, mit altbekannten Charakteren zu erzählen. Durch liebevolle und sauber animierte Sequenzen, erhaltet ihr das volle Anime-Feeling und dürft während dieser Animationen selber immer wieder in die Arena steigen. Nach einigen Kapiteln und Spielstunden ist die Geschichte dann doch relativ plötzlich beendet, oder doch nicht?

Lasst die Spiele beginnen

KILL la KILL - IF bietet natürlich nicht nur einen Story Mode, sondern auch die üblichen Verdächtigen, die ihr in den meisten Kampfspielen wiederfinden könnt. stinknormaler Versus Mode, Training Mode, Online Ranglistenspiele und einen Survival Mode. Der einzige besondere Mode ist der Cover Challenge-Mode. In diesem Kämpft ihr gegen hunderte Gegner, die einfache Minions sind, die als Anzüge repräsentiert werden. Und obwohl dieser Modus, der Besondere unter den sonst üblichen Modi ist, ist er gleichzeitig auch der langweiligste. Diese Herausforderung, wenn sie diesen Namen überhaupt verdient hat, lässt sich nämlich mit einfachen Drücken einer einzigen Taste locker gewinnen. Ansonsten sind die Modi, wie erwähnt, die typischen und funktionieren wie in jedem üblichen Kampfspiel gleich.

Bei dem Namen Arc System Works, klingelt es vielleicht auch in den Ohren, wenn es um das Gameplay geht. Manch einer erhoffte sich vermutlich ein 2D-Sytle wie bei Dragon Ball FighterZ. Leider wurde sich dies bei KILL la KILL - IF nicht getraut. Die Kämpfe sind, Anime-Fighter typisch, Arenakämpfe im 3D-Stil. Auch gibt es kaum richtige Combos oder ausgefeilte Movesets. Ihr habt einen Nahkampf-, Fernkampf- und Konterangriff. Dazu könnt ihr an eure Gegner ranschnellen, springen und mit Seitwärtsschritten ausweiche. Mit einer Taste zum Blocken sind dann die Möglichkeiten auch schon ausgeschöpft. Es gibt lediglich für euch nur noch die Option, bei halb und ganz gefüllter Spezialanzeige besondere Moves auszuführen.

Das Kampfsystem ist demnach sehr simpel, bringt aber eine Menge Spaß. Ihr schnellt an die Gegner heran und haut sie windelweich. Zusätzlich seid ihr super mobil und könnt so flüssige Kämpfe, wie aus dem Anime, erleben. Das einzige Manko hierbei ist, dass für den kompetitiven Bereich doch alles etwas zu wenig ist und die wenigen Charaktere, die das Spiel bietet, sich auch alle sehr ähnlich anfühlen.

Animeerlebnis Deluxe

KILL la KILL - IF eröffnet völlig neue Dimensionen, was das Genre der Animespiele betrifft. Die Zwischensequenzen sehen einfach wahnsinnig gut aus und während des Storymodus, fühlt es sich eher an, als würdet ihr einen Film gucken, in welchen ihr ab und zu eingreifen dürft. Ihr werdet sofort vor den Fernseher gefesselt, allein nur weil die Animationen wunderschön sind. Auch die Kämpfe sind fantastisch dargestellt. Sie sind bunt, schnell und jede Bewegung und jeder Schlag ist sauber animiert. Hier wurde wirklich ganze Arbeit geleistet.

Auch der Soundtrack mit bekannten Titeln aus KILL la KILL kann voll und ganz überzeugen. Die meisten Titel sind einem wieder im Ohr und passend in das Spiel eingepflegt. Bei der Synchronisation hätte, zumindest bei der englischen Synchro, etwas mehr kommen müssen. Egal ob Anime-Fan oder Neuling, KILL la KILL -IF ist ein Spiel, wo die japanische Vertonung absolute Pflicht ist.

In einem Extramenü könnt ihr übrigens sowohl die Animesequenzen erneut anschauen, als auch mit der Ingame-Währung Stimmen und Sounds erwerben, die ihr durch simples Kämpfen freispielt.

KILL la KILL - IF – Fazit

An die typischen Fighting Game-Giganten wie Street Fighter und Tekken kommt KILL la KILL - IF leider noch lange nicht heran. Allerdings weiß es auch durch seinen eigenen Stil zu gefallen und ist wohl von den Anime-Arena-Fightern der am besten gelungene. Spiele wie Jump Force können sich hierbei gerne eine große Scheibe abschneiden. KILL la KILL - IF ist zwar ein sehr unkompliziertes Spiel, lässt euch durch großartige Animationen, einer starken Geschichte und zügigem Gameplay so einige Stunden vor dem Fernseher verbringen. Für KILL la KILL-Fans ist das Spiel ein Pflichtkauf, während Fighting Game Fans vorher überlegen sollten, ob sie mit den Standardtiteln des Genres nicht besser bedient wären.

KILL la KILL - IF erscheint am 26.07.2019 für PlayStation 4, Nintendo Switch und dem PC. Getestet wurde es auf der PlayStation 4 Pro.

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