Shōnen Jump Fans sollten ihre Lauscher nun ganz weit aufsperren. Bandai Namco lässt in Jump Force unsere Lieblingscharaktere aus verschiedenen Anime wieder aufeinander los. Das langersehnte Crossover-Fighting Game steht seit kurzem in den Regalen und hier erfahrt ihr, ob es euer Geld wert ist.

Happy Birthday!

Bereits seit 1968 wird das Shōnen Jump Magazin im wöchentlichen Turnus in Japan veröffentlicht. Das neue Flagschiff von Bandai Namco und Spike Chunsoft, die unter anderem für "J-Stars Victory VS +" verantwortlich sind, wurde letztes Jahr mit der Prämisse angekündigt, den langen Bestand des populären Manga-Magazins zu zelebrieren.

Kurz nach der Ankündigung von Jump Force auf der E3 2018 war dem Hype keine Grenzen gesetzt. Doch was hat es mit der Reihe auf sich? Viele Anime-Fans sehnen sich nach einem Kräftemessen zwischen den stärksten Saiyajins des Universums und legendären Kriegern wie Kenshiro, Naruto und Deku. Mit Jump Force kann man seit dem 15.02.2019 diese epischen Schlachten auf der Xbox One, PlayStation 4 und Steam erleben und gepaart mit der Unreal Engine 4 und weiteren coolen Charakteren stieg die Vorfreude vieler Fans unermesslich an.

In dem neuen Crossover-Prügler könnt ihr euch in einem 3vs3-Kampfsystem unter anderem in Paris, San Francisco und Hong Kong die Köpfe einschlagen. Doch was ist eigentlich los? Was machen Son-Goku, Ruffy und Naruto in der realen Welt?

New York City unter Beschuss

Die Jump-Welten und die reale Welt sind auf dem besten Wege eins zu werden. Freezer treibt nun sein Unwesen in Amerika und terrorisiert New York mit einer Armee von Venoms, ein Haufen Schurken, die einer Gehirnwäsche unterzogen wurden. Natürlich sieht Son-Goku nicht tatenlos zu und liefert sich einen Schlagabtausch mit seinem Erzfeind, doch Freezer täuscht Son-Goku und tötet uns beinahe. Ja, uns. Wir sind der Held von Jump Force und schon zu Beginn des Spiels sieht es schlecht für uns aus.

Doch das Schicksal meint es gut mit uns. Trunks und sein Gehilfe, der Navigator, sind ganz in der Nähe und entschließt sich, uns als Held wiederzubeleben und uns anschließend zu rekrutieren. Sekunden später können wir unseren eigenen Avatar erstellen und den ersten Venom vermöbeln. Das Kampfsystem ist schnell verstanden und das Tutorial entsprechend schnell abgeschlossen. Wir haben somit unseren Wert für das Team bewiesen und machen uns umgehend auf den Weg zur Umbras-Basis, der Hub World des Spiels, wo wir Direktor Glover kennenlernen. Glover ist der Chef der Basis und steht uns mit Rat und Tat zur Seite, damit wir gegen das Böse bestehen können. Doch gegen wen oder was kämpfen wir eigentlich?

Kane und Galena, zwei neue Gesichter die neben Glover und dem Navigator von Akira Toriyama entworfen worden, führen die Invasion auf die reale Welt an und nun liegt es an der sogenannten J-Force, dies zu verhindern, die Welten zu trennen und die Ordnung wiederherzustellen. Unsere Mission: Die Venoms ausschalten und weitere Helden von ihrer Kontrolle befreien. Währenddessen sollen sämtliche Umbras Cubes aufgesammelt werden.

Einmal warm machen bitte

Viele bekannte Gesichter sind Bestandteil der J-Force. Neben Yami Yugi, der seine Duel Monsters im Kampf gegen die Venoms nutzt, ist auch Light Yagami aus Death Note dabei. Insgesamt 42 Charaktere stehen euch für diverse Showdowns zur Verfügung und die Eingängigkeit des Kampfsystem unterstützt dies. Zwar bietet dieses nicht sehr viel Tiefe, aber es langt, um seinen Freunden zu zeigen, welcher Held der Stärkere ist.

Was uns sauer aufstößt, ist, dass sich Jump Force an verschiedenen Titeln von Bandai Namco bedient und Originalität vermissen lässt. Insgesamt erinnert der gesamte Aufbau des Spiels an "Dragon Ball Xenoverse" und die Venoms wecken Erinnerungen an die Gegner von "Dragon Ball FighterZ". Doch damit nicht genug.

Die Unreal Engine 4 machte in den ersten Trailern und in der Beta einen hervorragenden ersten Eindruck. Zu Recht. Die Kämpfe sehen hervorragend aus, strotzen nur so vor knallenden Farben und werden den Animeserien durch die fulminante Effekthascherei mehr als gerecht. Doch abseits der Kämpfe wird es problematisch. Die Charaktere innerhalb der Cutscenes haben größtenteils alle die gleiche Mimik und einige Bewegungsabläufe erinnern an das ein oder andere Meme. Außerhalb der Kämpfe und der Cutscenes lässt das Spiel optisch sehr nach und zeigt: Hier wurde vieles nicht zu Ende gedacht.

Begrenzter Spaß mit technischen Mängeln

Vor dem Start des Spiels werden Die-Hard Animefans, an die das Spiel gerichtet ist, feststellen, dass ein 10 GB Patch von Nöten ist. Dieser Day-One Patch soll die immens langen Ladezeiten reduzieren und die Stabilität des Spiels verbessern. Auch einige Story-Events wurden verbessert, die weiterhin aber sehr repetitiv und immer noch am sperrigen Missionssystem von Jump Force gekoppelt sind.

Trotz dieser Unzulänglichkeiten kann der Kernteil des Spiels punkten. Das Team ist beliebig zusammenstellbar und es bedarf keiner langen Übungszeit, bevor man Spaß am Spiel hat. Zu sehen, wie Yami Yugi Slifer, den Himmelsdrachen, gegen Ruffy einsetzt, ist ein Traum, der für viele Fans Wirklichkeit wird. Sowohl online als auch offline könnt ihr jedem zeigen, wo der Hammer hängt, und dies absolut problemlos. Da hört es aber auch schon auf.

Die Story, die etwa 10-12 Stunden in Anspruch nimmt, frustriert im späteren Verlauf durch eine nervige KI, die euch neben dem üblichen "Buttonread-System" zudem mit wenigen Angriffen eine Menge Schaden macht. Die Ladezeiten sind so lang, dass man die Kritik gleich zwei Mal erwähnen muss. Besonders zum Anfang kam es uns so vor, dass wir mehr den Ladevorgang begutachtet haben, als selbst zu spielen.

Jump Force - Fazit

Jump Force punktet durch einen tollen Look während der Kämpfe und einer großen Auswahl an Charakteren aus erstklassigen Anime. Die eingängigen Kämpfe mit tollen Effekten lassen Fans dieses Kulturguts das Herz aufgehen, werden aber durch einige technische Probleme, wie der langen Ladezeiten und der Story, die zum Großteil durch Einfallslosigkeit auffällt, enttäuscht. Prügelfreunde mit Liebe zu Anime sollten vorsichtig reinschnuppern, während der Rest besser die Finger von Jump Force lassen sollte.

Getestet auf der Microsoft Xbox One S

Quelle(n): ©Bandai Namco Entertainment