Während die Besitzer einer PlayStation 4 oder einer PlayStation Vita schon lange in den Genuss von Chaos;Child gekommen sind, hatten PC-Spieler bisher das Nachsehen. Allerdings hat es die Visual Novel der Erfinder von Steins;Gate nun ebenfalls auf die heimischen Computer geschafft. Wir haben für euch den Test gewagt, um die mysteriösen Ereignisse in Shibuya aufzuklären.
Ein Ereignis verändert alles
Nach einem verheerenden Erdbeben in Shibuya ist alles anders, als es vorher war. Dies merkt auch der Protagonist Takuru Miyashiro, welcher sich 6 Jahre, seit dem Erdbeben, ohne seine Eltern durch die grausame Welt schlagen muss. Zusammen mit seinen Freunden, mit denen er eine Schülerzeitung schreibt, entdeckt er Zusammenhänge zwischen aktuellen Morden und einer Reihe anderer Morde, die kurz nach dem Erdbeben angefangen haben. Diese Umstände führen dazu, dass sie alle gemeinsam den Fall aufklären wollen. Dadurch geraten sie in eine verzwickte Spirale, die das Leben aller Beteiligten maßgeblich verändern.
Die Geschichte in Chaos;Child ist, wie aus der Science-Adventure-Reihe nicht anders zu erwarten, äußerst gut geschrieben und hat einige komplexe Stellen. Während der gesamten Geschichte werdet ihr von den Dialogen und der Spannung der Erzählstruktur gefesselt. Die Charaktere sind alle samt liebevoll gestaltet, haben interessante Persönlichkeiten und passen super ins Gesamtbild des Spiels. Zusätzlich gibt es einige Wendungen, welche ihr auf den ersten Blick wohl nicht erahnen werdet.
Klickt euch durch die Ereignisse
Chaos;Child ist eine Visual Novel und dadurch seid ihr eure komplette Spielzeit damit beauftragt zu lesen, zu klicken und Entscheidungen zu treffen. Dieses Genre ist vor allem im japanischen Raum sehr beliebt und findet immer mehr Anklang in unserer westlichen Welt. Außerhalb der wechselnden Artworks und Dialogfenster, passiert also keine Action, die ihr groß beeinflusst. Ihr bewegt keinen Charakter und erforscht keine Welten außerhalb der vorgegebenen Fenster. Wem solch eine Art Spiel nicht liegt, rate ich dringend davon ab, das Spiel auszuprobieren.
Ihr klickt euch durch die Bildschirmtexte, welche ihr entweder auf japanisch oder englisch stellen könnt. Ab und zu habt ihr Entscheidungen zu treffen, die das Spiel beeinflussen, diese nennen sich Delusion Trigger. Zusätzlich habt ihr innerhalb der Dialoge bestimmt gefärbte Wörter, welche ihr dann unter dem Tip List Punkt im Menü nachschlagen könnt. Dies ist vor allem praktisch, da aus Lizenzgründen viel mit Fantasiewörtern gearbeitet wird. Dies ermöglicht es auf entspannte Weise nähere Informationen zu bestimmten Ereignissen, Objekten oder Redewendungen zu bekommen, ohne dass der Erzählfluss durch lange Erklärungen innerhalb der Dialoge gestört wird.
Hörst du das Klopfen?
Neben der Geschichte und den Dialogen ist das wichtigste an einer Visual Novel natürlich das Artwork. Die Charaktere sind typischerweise im Animestil gezeichnet, haben aber alle ihre Merkmale und sind schön gestaltet. Auch die Szenerien, in denen sich alles abspielt sind immer sehr liebevoll gestaltet. Jedes Bild nimmt euch gefangen und die Texte passen perfekt zum jeweiligen Bild. Alles in allem ist es sehr düster und horroresque gehalten, was äußerst stimmig zur Story passt. Allerdings sollte euch auch gesagt sein, dass die Bilder teils sehr brutal ausfallen und an Blut nicht gespart wurde.
Zu schönen visuellen Bildern, brauch es natürlich noch ein gutes Klangbild um die Tiefe der Geschichte gut zu untermalen und den Leser/Spieler in seinen Bann zu ziehen. Dies gelingt Chaos;Child vortrefflich. In die einzelnen Szenen sind Töne perfekt passend aufgenommen und eingespielt worden. So wirken ein Klopfen, Schritte oder das Schneiden von etwas unfassbar realistisch. Es gibt vermutlich kaum ein Videospiel, das so viel Wert auf eine realistische Soundkulisse legt. Zusätzlich, wie in den meisten Spielen aus Japan, gibt es eine japanische Synchronisation. Diese passt natürlich wie die Faust aufs Auge und lässt sich gut mithören, während ihr die Texte lest. Insgesamt sind Sound und das Visuelle genauso großartig gelungen, wie zum Beispiel bei Steins;Gate und anderen Titeln der Science-Adventure-Reihe
Fazit – Chaos;Child
Insgesamt können Fans von Visual Novels froh sein, dass ein so gutes Spiel wie Chaos;Child es zu uns geschafft hat und vor allem auch auf weiteren Plattformen den benötigten Support bekommt. Dies hilft insgesamt den Markt für solche Spiele in Europa zu erweitern. Wenn ihr noch keine Berührung mit Visual Novels jeglicher Art hattet, aber kein Problem habt viele Dialoge zu lesen oder generell Fans von spannenden Geschichten seid, dann ist Chaos;Child ein sehr guter Start für euch. Seid ihr eh schon Fans von dem Genre oder habt zum Beispiel Steins;Gate gespielt, dann sollte Chaos;Child sowieso ein Pflichtkauf für euch sein.
Erschienen ist Chaos;Child für den PC am 22.01.2019.
Bildmaterial: © Spike Chunsoft