Nach nunmehr 6 Jahren kriegen die Fans von God Eater endlich einen neuen Hauptteil der Reihe. Seit dem ersten God Eater hat sich viel getan und Bandai Namco wollen mit God Eater 3 die Marke noch mehr festigen. Was der, oft als Monster Hunter Klon verschriene, Titel zu bieten hat, erfahrt ihr in unserem Test.

Die Menschheit am Abgrund

Die Zukunft der menschlichen Spezies sieht immer düsterer aus. Die Aragami, welche damals aus dem nichts auftauchten und seit jeher Gegner der Menschen sind, haben es geschafft, fast die komplette Menschheit auszurotten. Ebenfalls haben gewaltige Aschestürme ihren Teil dazu beigetragen, alles zu vernichten, was in ihrer Schneise der Zerstörung lag. Aufzuhalten sind die Aragami nur von den God Eater. Diese speziellen Menschen haben die Fähigkeit so genannte God Arcs zu verwenden. Dies sind die einzigen Waffen, die den Aragami Schaden zufügen können. Mittlerweile sind die Überlebenden alle in den Untergrund geflüchtet und leben in sogenannten Ports. In diesen Ports, züchteten sie eine neue Art God Eater heran, welche immun gegen die negativen Effekte der Asche auf der Erdoberfläche sind. Zu eben diesen gehört unser selbst erstellter Charakter und spielt mit seinen Kameraden eine große Rolle im Kampf gegen die Aragami.

Die Geschichte von God Eater 3 ist relativ simpel gehalten, motiviert aber weiter zu spielen um tiefer in eben diese einzutauchen. Euer Charakter spielt dabei natürlich eine große Rolle und ist innerhalb der Geschichte etwas besonderes. Andere Charaktere werden im Laufe des Spiels vorgestellt und ihr könnt während der Missionen mit ihnen Dialoge führen. In diesen habt ihr des öfteren verschiedene Gesprächsoptionen, welche die Dialoge etwas abwechslungsreicher gestalten. Abseits davon habt ihr Entscheidungen zu treffen, die verschiedene Fraktionen im Spiel beeinflussen.

God Eater 3 ist zwar der direkte Nachfolger zu God Eater 2, erfordert aber, um die Geschichte zu genießen, kein Vorwissen. Wenn doch Neugier aufkommt, gibt es einen Menüpunkt, indem ihr einen Großteil der geschehenen Ereignisse nachlesen könnt.

Simple und schnelle Action

Ist euer Charakter erstellt, werdet ihr in einer Zelle wach, wo ihr mit weiteren God Eater eingesperrt seid. Eure einzige Aufgabe ist es, an die Oberfläche zu gehen und Aragami zu töten. Schnell wird klar, dass ihr von den normalen Menschen nur als Werkzeuge angesehen werdet. Bevor ihr allerdings auf die Jagd geht, müsst ihr eure Ausrüstung anpassen. Dies geschieht an einem Terminal an dem ihr zwischen verschiedenen Nah- und Fernkampf-Waffen und Schilden wählen könnt. Dabei neu ist die Option zwei Waffen gleichzeitig zu führen und eine mondartige Klinge. Beide erweitern die Waffenauswahl signifikant und lassen Freude beim Töten der Aragami aufkommen. Ihr habt außerdem die Möglichkeit eure Mitstreiter aufzuleveln. Durch Skill-Punkte, die ihr über Missionen erhaltet, könnt ihr die verschiedenen Statuswerte erhöhen. Habt ihr eure Waffen und Abilities gewählt, geht es nach der Missionsauswahl an die Oberfläche.

Das Gameplay von God Eater 3 unterscheidet sich nicht groß von dem eines anderen Action-RPGs. Zum Großteil kann hier ganz klar die Verwandschaft zu Monster Hunter erkannt werden, nur dass die Kämpfe in God Eater 3 bei weitem flüssiger ablaufen und generell dadurch einen größeren Spaßfaktor bieten. Es ist alles etwas einfacher gehalten, macht dadurch aber weder weniger Laune, noch sind die Kämpfe nicht fordernd genug. Meistens bestehen die Missionen darin, dass ihr riesige Aragami Bosse legen müsst. Diese haben unterschiedliche Angriffe und ihr müsst sowohl Waffen als auch eure generelle Taktik immer überdenken, falls ihr nicht weiter kommt. Auch Online könnt ihr Missionen bestreiten. Hier bietet sich für euch die Möglichkeit entweder die Missionen des Spiels mit drei weiteren Personen erneut zu spielen oder sogenannte Angriffsmissionen zu starten. Diese sind dann zu acht und bieten große Freude dabei, gigantische Bosse zusammen zu erschlagen.

Das triste Land der Asche

God Eater 3 bietet einen Grafikstil, der ein Hybrid aus Anime und Realem ist. Hierbei wurde viel von den Vorgängern übernommen und alles sieht etwas altbacken aus. Die Areale in denen man auf die Monsterjagd geht, sind zwar abwechslungsreicher als die der Vorgänger, sind leider trotzdem wenig detailreich. Wiederum positiv fallen Charakter- und Monsterdesign auf. Beides wirkt sehr liebevoll und gerade die Monster bieten vom Design her einiges fürs Auge. Die Kampfeffekte sind auch um einiges besser geworden und wirken sehr flüssig. Insgesamt ist die Grafik von God Eater 3 völlig in Ordnung und die Framerate auf der PlayStation 4 ist bemerkenswert, leider reißt es sich dennoch kein Bein aus, besonders schön zu wirken.

Der Soundtrack hingegen ist einsame Spitze. Es gibt viele epische Momente, die perfekt unterlegt sind und generell macht ein Musik-Mix aus fantastischer Musik bis hin zu düsteren Chören einen großen Effekt aufs Spielerlebnis aus. Bei der Synchronisation könnt ihr zwischen englischer und japanischer Sprache wählen. Beide sind sehr gut gelungen und es liegt an euch, welche Sprache euch besser gefällt. Die Spieloberfläche ist außerdem auf Deutsch einstellbar.

Fazit – God Eater 3

Es ist vermutlich allen klar, dass Bandai Namco mit God Eater 3 gerne dahin möchte wo Monster Hunter aktuell ist. Nicht umsonst werden so oft die Vergleiche zwischen beiden Titeln gezogen. Dabei muss God Eater 3 sich absolut nicht verstecken. Gameplaymäßig ist es ein ebenbürtiger Gegner, der sogar eine passable Geschichte bietet, die sich mittlerweile über drei Titel erstreckt. Außerdem sorgt das schnelle und flüssige Kampfsystem dafür, dass das Grinden nicht zu monoton wird und man gerne neue Waffen ausprobiert. Durch die kleinen positiven Neuerungen und das gleichbleibenden Spielprinzip, dürfte jedem God Eater Fan klar sein, dass dieser Titel auf gar keinen Fall in der Sammlung fehlen darf. Falls euch Hack-n-Slay-Spiele begeistern und ihr neue Herausforderungen wollt, könnt ihr bei God Eater 3 nichts verkehrt machen, auch ohne die vorherigen Teile gespielt zu haben.

Zusätzlich fällt positiv auf, dass bereits DLCs angekündigt sind, welche laut Bandai Namco vorerst alle kostenlos sein werden.

Erschienen ist God Eater 3 am 08.02.2019 für den PC und die PlayStation 4. Getestet wurde es auf der PlayStation 4 Pro.

Bildmaterial: ©Bandai Namco Entertainment