Ein Anime von Netflix produziert? Kann das gut gehen? Dies fragten sich viele Leute, als Netflix 2016 das Projekt Perfect Bones ankündigte. Dieses wurde mit ordentlich Budget und der Regie von Kazuto Nakazawa dann Wirklichkeit und trägt nun den Titel B: The Beginning. Was die erste Volume dieses Anime so drauf hat, erfahrt ihr von uns.

Ein Killer auf freiem Fuß

Als an immer mehr Tatorten ein „B“ auftauchte war direkt klar, es handelt sich um einen Serienkiller. Doch was treibt ihn an? Alle Personen, die B getötet hat, waren selber Verbrecher der übelsten Sorte. Warum also tötet er sie? Dieses Geheimnis versuchen Keith Flick und Lily Hoshina zusammen mit ihren Kollegen des Royal Investigation Services aufzuklären (RiS). Die RiS arbeitet für das Königreich Cremona und tappt was B angeht völlig im Dunkeln. Zusätzlich mach ihnen auch noch eine Organisation zu schaffen, die sich Market Marker nennt. Wie sollen die Ermittler unter all dem Druck nur die Fälle richtig lösen können?

In Volume 1 von B: The Beginning werdet ihr direkt ins Geschehen geworfen. Während die Ermittler ziemlich schnell einen weiteren Mord von B finden, geraten sie selber in Beschuss der Market Marker, welche sie mit biochemischen Waffen bedrohen. Zwischen all den Geschehnissen taucht auch B immer wieder auf, da es die Market Marker auf ihn abgesehen haben. Dies führt unweigerlich zu noch mehr blutigen Auseinandersetzungen. All das kann nur solange gut gehen, bis es einen aus den eigenen Reihen erwischt.

Schlag auf Schlag

Die Geschichte von B: The Beginning wirkt anfangs extrem wirr. Ihr werdet direkt in eine laufende Ermittlung herein geworfen und unzählige Charaktere werden euch vorgestellt. Nachdem in der ersten Folge schon ordentlich Action aufkommt, mit abschließenden Kampf zwischen einem der Market Maker und B (welcher im normalen Leben Kuko heißt), legt sich ab der zweiten Folge alles etwas. Ihr werdet viele Situationen haben, in denen ihr erstmals Begriffe an den Kopf geworfen bekommt, ohne weiteres Wissen darüber. Hier müsst ihr euch gedulden, da es im Laufe der Geschichte meistens sehr schnell aufgelöst wird. Auch die Hauptcharaktere zeigen ab der zweiten Folge viel mehr, was sie eigentlich drauf haben und werden näher beleuchtet.

Hierbei ist das Augenmerk vor allem auf Keith Flick gerichtet, welcher aus einer jahrelangen Versetzung zurück ist, und als Genie gilt. Er ist allen Aktionen immer einen Schritt voraus und so baut sich eine spannende Atmosphäre auf. Gleichzeitig hat Lily, eine eher unbeholfene Polizistin, einen Narren an Keith gefressen und folgt ihm auf Schritt und Tritt. Sie ist fest davon überzeugt, dass Keith den Fall lösen kann und hilft dabei, so gut sie kann. Die Beziehung der beiden wird dabei ganz interessant dargestellt und hinter Keiths abweisender Art ihr gegenüber steckt mehr, als simple Abneigung. Der Charakter von Kuko wird in den ersten Folgen kaum beleuchtet. Wir lernen, dass er im Haus von Lilys Familie unterkommt, welche natürlich nichts von seinen Morden weiß. Außerdem erfahren wir, dass er auf der Suche nach einer bestimmten Person ist und diese wohl unweigerlich mit den Market Maker zusammen hängt, welche Kuko unbedingt für sich und ihre Zwecke wollen.

Insgesamt wird alles sehr spannend aufgebaut. Gerade dieses Dreieck von Hauptcharakteren, die jeweils die andere Partei suchen und ihren Zwecke nacheifern, sorgt dafür, dass ihr gar nicht aufhören könnt eine weitere Folge zu gucken. Leider endet das erste Volume mit einem brutalen Cliffhanger und ihr werdet nicht drum rum kommen, dringend weiter schauen zu wollen.

Starke Bilder und guter Sound

Was sofort auffällt ist die gute Produktion, welche nicht nur auf das großzügige Budget des Anime zurückzuführen ist. Denn B: The Beginning stammt aus dem Hause Production I.G., welche beispielsweise für Ghost in the Shell verantwortlich sind. Die Animationen sind stark und auch die Charaktere, welche von Kazuto Nakazawa gezeichnet wurden, sehen großartig gemacht aus. Hier wurde Profiarbeit geleistet und das zahlt sich aus.

Auch beim Sound gibt es Überraschungen. Während das Intro eher typischen Serien Intros des amerikanischen Raums ähnelt, wurde für das Outro ordentlich in die Promikiste gegriffen. Hier haben Jean-Ken Jonny von MAN WITH A MISSION und KenKen von Gokumontō Ikka zusammen mit dem ehemaligen MEGADETH Gitarristen Marty Friedman ganze Arbeit geleistet. Der Song ist absolut großartig produziert und passt perfekt zur Serie. Der Rest des Soundtracks ist von Yoshihiro Ike, und nicht sonderlich herausstechend. Passt aber meistens zu den einzelnen Szenen der Serie und ist eben bedrückende Thriller Musik, welche in gewissen Situationen weiß, wie sie Spannung aufzubauen hat.

Positiv zu erwähnen ist außerdem die deutsche Synchronisation. Hierbei haben vor allem Sasha Draeger als Keith und Saskia Bellahn als Lily starke Arbeit geleistet. Lediglich ein bis zwei Stimmen sind störend, kommen aber eher weniger häufig vor und die dafür passenden Stimmen, überwiegen hierbei deutlich.

Fazit - B: The Beginning

Anfangs startet die Serien sehr undurchsichtig und wirft mit Begriffen um sich, mit denen der Zuschauer nichts anfangen kann. Habt ihr euch aber über die eher anstrengende erste Folge hinweg gekämpft, beginnt B: The Beginning ein spannender Krimi-Thriller mit Zukunftstouch zu werden. Auch Übernatürliches spielt eine höhere Rolle, welche allerdings noch nicht ganz einsichtig ist. Neben der packende Handlung könnt ihr außerdem die sauberen Animationen bewundern, die sowohl in ruhigen als auch actionlastigen Szenen super inszeniert sind.

Generell schafft das erste Volume des Anime zu überzeugen und es kann gehofft werden, dass es genau so stark weiter geht. Wer Fan von Crime-Anime ist, gerne Katz und Maus Jagden miterlebt und zusätzlich auf futuristisches Setting steht, sollte bei B: The Beginning Vol 1 auf alle Fälle zugreifen.

B: The Beginning Vol 1 erscheint am 08.03.2019 und wird von der Universum Film GmbH veröffentlicht.

Bildmaterial: © Kazuto Nakazawa / Production I.G - All rights reserved