Wer ist der beste Duellant der Welt? Vom 10. bis 11. August konnten sich die Finalisten des berühmten Sammelkartenspieles auch in diesem Jahr behaupten. Das Besondere: die Yu-Gi-Oh! World Championship fand dieses Mal in Deutschland statt. Wie es war? Schauen wir uns das näher an.

Spieler der Legende

Schon seit 16 Jahren stellen sich Duellanten die Frage, wer denn nun der beste Spieler weltweit sei. 2003 fand die erste Yu-Gi-Oh! World Championship statt, ein Jahr, nachdem das Kartenspiel den Weg zu uns nach Deutschland gefunden hat. Seitdem ist das Event eine alljährliche Tradition und Duellanten aus aller Herren Ländern spielen um den Titel „König der Spiele“.

Wie schafft man es jedoch, sich für die Weltmeisterschaft zu qualifizieren? Alle Spieler können auf größeren Events wie einer „YCS“ oder einer Nationalmeisterschaft Punkte sammeln, indem sie gute Ergebnisse erzielen. Die Top-Spieler des Landes mit den meisten Punkten oder die den ersten Platz auf einem Hauptevent erreicht haben, winkt eine Einladung zu der Yu-Gi-Oh! World Championship. Das gilt allerdings nicht nur für das Kartenspiel allgemein. Auch „Duel Links“-Duellanten bekommen Zugang, sofern sie bei offiziellen Turnier-Events innerhalb des Spieles sehr gut abgeschnitten haben.

Üblicherweise befindet sich der Austragungsort in Japan, manchmal in Amerika. Doch überraschenderweise fiel die Wahl der Meisterschaft an jenem schicksalhaften Wochenende auf die Landeshauptstadt Berlin. Und da die Yu-Gi-Oh!-Szene in Deutschland nicht gerade klein ist, konnten sich viele der landesansässigen Besucher einen Zuschauerplatz sichern. Allerdings erst für den späteren Verlauf der Weltmeisterschaft.

Kein Zugang!!

Die Yu-Gi-Oh! World Championship ist ein Zwei-Tages-Event, bei der die besten Landesspieler gegeneinander in drei Formaten antreten. 28 Duellanten begegneten sich bei dem Sammelkartenspiel, weitere 12 bei den Dragon Duels, dem Format für die jüngeren Spieler. Nochmal 20 brachten ihre Fähigkeiten in „Duel Links“ zu Tage. 60 Spieler insgesamt, eine sehr überschaubare Zahl. Entsprechend leer war das Convention Center des Estrel-Hotels und der Samstag glich einer Abiturklausur. Neben den Teilnehmern waren lediglich Schiedsrichter und Organisatoren anwesend, um den Turnierverlauf zu überwachen. Zuschauer waren zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht zugelassen.

Die Qualifikations-Spiele konnten zwar via Livestream verfolgt werden, jedoch war die Qualität mehr schlecht als recht: Soundprobleme und teilweises Flackern im Bild sowie Verzögerungen bis zu einer Stunde trübten das Streaming-Erlebnis. Fragwürdig war auch die Auswahl an Feature Matches; es gab keine Aufteilung der Formate in separate Kanäle, sondern nur einen Hauptstream, der zwischen den Formaten alternierte, und das unregelmäßig.

Gesonderten Zugang bekamen dieses Jahr dafür zum ersten Mal Influencer, die sich mit dem Thema Yu-Gi-Oh! stark beschäftigen. Nicht nur bekannte deutsche YouTuber wie „Schattenspieler“, „RegiBang“ oder „CardJournalist“ waren zugegen, auch der bekannteste Unboxing-Kanal „SimplyUnlucky“ sowie „Lithium2300“ waren vor Ort, um Videomaterial drehen zu können. Ihr konntet sie am Tag der Finalspiele mit etwas Glück antreffen und nach einem Foto oder Autogramm fragen.

Letzter Countdown

Dann kam endlich der Tag: Am Sonntagnachmittag wurden alle Zuschauer, die sich ein kostenfreies Ticket vorbestellt hatten, reingelassen. Die Schlange war entsprechend groß, und das aus gutem Grund. Vor Einlass in die Eventhalle konnten sich Besucher ein Goodie Bag erkaufen, das exklusives Yu-Gi-Oh!-Zubehör im Rahmen der Weltmeisterschaft enthielt, wie Beispielsweise World Championship Kartenhüllen und eine besondere Spielmatte. Zudem erhielt man beim Verlassen des Events ein Set an speziellen Promokarten: einen „Rotäugigen Schwarzen Drachen“ sowie eine Lost Art „Wiedergeburt“. All das ist streng limitiert, da ist das Gedränge entsprechend besonders groß.

Anschließend kam der Einlass in die Haupthalle und es wurde direkt etwa atmosphärischer. Eine große Bühne, ausgeleuchtet in roten und blauen Lichtern, wurde zunächst für die Anfangszeremonie beansprucht. Ein DJ spielte einen Remix zu dem Yu-Gi-Oh!-Hauptthema, darauffolgend dann eine Hauptattraktion: Dan Green und Eric Stuart, die englischen Originalstimmen von Yugi und Kaiba, zeigten die Kraft ihrer Stimmbänder im „Character Duel“. Dazu wurden live Ausschnitte aus dem bekannten Anime gezeigt. Das hat nicht immer einwandfrei funktioniert, aber die Performance der Sprecher war definitiv ein Highlight!

Zuletzt, die Finalrunden. Aus jedem der drei Formate – Dragon Duels, „Duel Links“ und das TCG; in dieser Reihenfolge – traten die Finalisten gegeneinander an. Dabei sah man über mehrere Monitore, welcher Spieler welche Karten in der Hand hatte oder auf dem Feld kontrollierte. Zusammen mit Live-Kommentar ein schon fast eSports-verdächtiges Ereignis. Dennoch: „Duel Links“ hatte die meiste Aufmerksamkeit bekommen, da es im Vergleich zum Sammelkartenspiel durch die Vielfalt an Effekten schöner und interessanter anzusehen war.

Fazit – Yu-Gi-Oh! World Championship 2019

Obwohl das Event zwei Tage über lief, waren die Vorrunden für Zuschauer nicht direkt zugänglich. Zuschauen über den offiziellen Livestream war zwar möglich, doch die Technik streikte öfters. Auch war der Wechsel der Formate gefühlt willkürlich und einige Runden konnte man gar nicht ansehen. Dafür versprachen die vier Stunden des Finales eine starke Show durch die Synchronsprecher und das Ambiente, und dank der exklusiven Extras wie dem Goodie Bag und der Promokarten, lohnte sich der kostenfreie Besuch. Aber auch nur, solange sich die nächste Yu-Gi-Oh! World Championship wieder in der Nähe befindet.

Quelle(n): ©Konami