Zombies und Schulmädchen klingen im ersten Moment wie eine eher klischeehafte Kombination für einen Anime. Garniert man diese Kombination noch mit kindlicher Verdrängung, psychologischen Problemen und zuckersüßer Optik, erhält man School-Live!. Was Volume 1 des Anime zu bieten hat, durften wir uns dank Kazé genauer ansehen. Unsere Eindrücke erfahrt ihr im Folgenden.
Meet the School Living Club
Gibt es Leute, die gern in der Schule leben würden? Ich persönlich denke, eher nicht. Für Yuki Takeya jedoch ist es der Himmel auf Erden. Zusammen mit ihren Freundinnen Kurumi, Yuri und Miki ist Yuki Mitglied des Schlulleben-Clubs. Ziel dieses Clubs ist es, in der Schule zu leben und dadurch zu lernen, auf eigenen Beinen zu stehen.
Yuri nimmt dabei eine eher mütterliche Rolle ein und Miki quasi die von Yukis Schwester. Die eher stille Kurumi sitzt meist eher am Rand, beobachtet und poliert ihren ständigen Begleiter, eine Schaufel.
Als Schulleben Club müssen die Mädchen nicht nur allein klarkommen, sondern auch den Unterricht besuchen, an Schulaktivitäten teilnehmen und die anderen Clubs unterstützen. Das ist zumindest so, wenn es nach Yuki geht. Wie schnell klar wird, bildet sich diese ihre Interaktionen mit anderen Schülern außerhalb des Schulleben-Clubs nämlich nur ein. Warum tut sie das? Ihr kindliches Gemüt verdrängt die Tatsache, dass sie und ihre Freundinnen die einzigen Überlebenden Schüler ihrer Schule nach einer Zombie-Apokalypse sind.
Yuri, Kurumi und Miki sind also hauptsächlich nicht damit beschäftigt, anderen Schülern zu helfen, sondern damit, Yuki von Untoten fern zu halten und somit ihre offensichtlich labile Psyche zu bewahren. Neben dem Club gibt es auch noch die Lehrerin Megumi, die allerdings nur von Yuki wirklich beachtet wird, und den Hund Taromaru, die die Mädels auf Trab hält.
Ein neuer Tag, ein neues Abenteuer
In Volume 1 von School-Live! Lernen wir nicht nur den Schulleben-Club kennen, sondern erfahren auch einiges an Hintergrundgeschichte.
So befasst sich eine Episode mit Kurumi, die damit zurecht kommen muss, eine Schülerin, die sie einmal kannte, als Untote zu sehen. Megumi erinnert sich daran, wie sie und die Mädchen von der Zombie-Apokalypse überrascht wurden und Miki erinnert sich an ihre Zeit vor dem Schulleben-Club.
Miki war nämlich ursprünglich kein Mitglied, sondern hatte sich mit einer Freundin und Taromaru in einem Einkaufszentrum verschanzt.
Zwischen zuckersüß und blutig hart
Optisch ist School-Live! mit das knuffigste, das ich in Punkto Anime bisher gesehen habe. Zumindest, was die Mädchen und Taromaru angeht.
School-Live! schafft es wunderbar, die Diskrepanz zwischen den eigentlichen Ereignissen und Yukis Sicht der Dinge darzustellen. So süß und herzlich die Mädchen und ihre Interaktionen miteinander dargestellt werden, so hart und brutal wirkt alles, wenn die wandelnden Toten involviert sind. Geht es um die schlurfenden gestalten, verblasst die Farbpalette ein wenig und alles scheint düsterer.
Untermalt wird das Ganze von stimmiger Musik und einer sehr passenden deutschen Synchronisation.
Fazit - School-Live! Volume 1
School-Live! ist so eine Serie, die sich wirklich schwer beschreiben lässt. Ist es Comedy? Stellenweise auf jeden Fall. Ist es ein Drama? Definitiv. Horror? Naja, es gibt Zombies und Situationen, in denen die Charaktere Angst haben und um ihr Leben kämpfen, also vermutlich schon.
Das alles unter einen Hut zu bringen ist eine unfassbar schwere Aufgabe. School-Live! schafft es jedoch, diese Herakles-Aufgabe zu bewältigen.
Eine von sympathischen und gut geschriebenen Charakteren getragene Geschichte kombiniert mit einer Stimmung, die sich so schwer beschreiben lässt, wie sie in ihren Bann zu ziehen weiß, ist, was euch bei School-Live! erwartet.
Seid ihr also interessiert an einer etwas anderen Art von Zombie-Story und wollt japanische Schulmädchen auch mal in nicht Fanservice geladenen Situationen sehen, solltet ihr euch School-Live! definitiv einmal ansehen. Ich persönlich freue mich auf jeden Fall darauf, mir für euch die Volumes 2 und 3 anzusehen.
School-Live! Volume 1 ist seit dem 15.06.2018 auf DVD und Blu-ray erhältlich
Bildquelle(n): Nitroplus/Norimitsu Kaihou, Sadoru Chiba,Houbunsha/Gakkougurashi Production Commitee