Dank KAZÉ Anime bekommen nicht nur wir, sondern auch ihr die Möglichkeit Night is Short, Walk on Girl, am heimischen Bildschirm zu bewundern. Die Animeverfilmung des Romans wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet und erfreut sich großer Beliebtheit. Wie dieser kurze Abend abläuft und ob es sich lohnt, diesen Film-Trip zu wagen, erfahrt ihr bei uns.
Ein Glas nach dem Anderen
Nachdem das Mädchen, welches unsere Protagonistin darstellt, auf einer Hochzeit eingeladen wurde, hat sie sich zum Ziel gemacht, diesen Abend zu nutzen, um endlich das Nachtleben Kyotos bewundern zu können. Gesagt, getan. So macht sie sich also auf ins Nachtleben. Hierbei trifft sie allerhand Gestalten und freundet sich mit einem Großteil dieser an. Als sie dann von einem legendären Schnaps erfährt, gibt es für sie nur noch ein Zeil: diesen auch zu trinken. Während das namenlose Mädchen ihre wirren Wege geht, gibt es noch eine weitere Person, die im Fokus ist. Nämlich ihr älterer Kommilitone, der unsterblich in sie verliebt ist. Allerdings zeigt er diese Zuneigung hauptsächlich in stalkender Manier und wirkt mehr beängstigend. Er war natürlich ebenfalls auf der Hochzeit und wollte dort das Mädchen endlich ansprechen. Durch ihr verschwinden macht er sich also auf den Weg, endlich das Mädchen seiner Träume anzusprechen. Doch wird er sie im Nachtleben Kyotos jemals finden?
Interessant an der Geschichte ist, dass sie sich relativ abstrus aufbaut und kaum einen roten Faden besitzt. Hauptsächlich fügt sich alles irgendwie zusammen, durch die Suche des Kommilitonen nach dem Mädchen. Hierbei stolpern beide auch über die selben Charaktere, haben aber eben andere Interaktionen mit ihnen. Zusätzlich ist die Geschichte in vier Abschnitte geteilt, welche die Nacht in die vier Jahreszeiten unterteilt. Demnach bietet jede Jahreszeit ein neues Abenteuer. Während sie in einem Teil der Nacht noch einem Kinderbuch hinterher jagt, gibt es in dem Nächsten einen erbitterten Kampf zwischen einem Theaterteam und dem Geheimdienst der Universität. Insgesamt ist Night is Short, Walk on Girl. Ein verrücktes Spektakel, das den Geist einer durchzechten Nacht perfekt einfängt.
Bin ich schon betrunken?
Das Verrückte am Film ist, dass ihr euch zu weiten Teilen fragen werdet: “Habe ich selber Alkohol konsumiert?“, und trotzdem niemals vergesst, worum es gerade geht. Masaaki Yuasa (Devilman Crybaby, Space Dandy) verzaubert uns hier mit einer vortrefflichen Regieleistung.
Jedoch ist nicht nur die Geschichte fesselnd, sondern auch die Animationen beeindrucken. Unter der Aufsicht von Takayuki Hamada und Tomohisa Shimoyama entstanden die wunderbaren, wie auch verrückten Bilder, die euch Night is Short, Walk on Girl liefert. Hierbei wird die gesamte Farbpalette ausgenutzt und ihr fühlt euch des öfteren, wie in einem Musikvideo einer psychedelischen Band gefangen. Was absolut nichts schlechtes ist! Die Farben und Bilder, so wie der Animationsstil der Charaktere, passt perfekt zu der abgedrehten Geschichte, die hinter dieser Buchverfilmung steckt. Ihr werdet immer Details finden, die dieses Nachtabenteuer, noch absurder wirken lassen und habt gleichzeitig einen riesigen Spaß dabei. Und trotz dieser auffallend bizarren Welt, wirkt doch alles realistisch an der Geschichte. Nur eben sehr originell inszeniert.
Mit Musik durch die Nacht
Wer kennt es nicht? Zu viel getrunken und nun seid ihr auf dem Heimweg durch die Stadt. Keine Bahnen oder Busse fahren mehr, also seid ihr auf eure Füße angewiesen. Wie lässt sich diese Aufgabe am Besten bewältigen? Klar, mit der liebsten Musik auf den Ohren. Dieses wundervolle Gefühl, während ihr nachhause torkelt und eure Musik hört, biete Night is Short, Walk on Girl auch. Die Musikalische Untermalung von Michiru Oshima (Little Witch Academia) passt einfach zu diesem kunterbunten Abend des Mädchens. Oft ist sie die treibende Rolle in den vielen verrückten Szenen und passt hier einfach wie die Faust aufs Auge. Lange hat mich kein Soundtrack eines Anime so begeistert.
Doch nicht nur die Musik ist stimmig, auch die deutsche Synchronisation ist äußerst gelungen und wirkt nur in einer Hand voll Szenen etwas befremdlich. Insgesamt ist Night is Short, Walk on Girl aber sowohl im original Ton, als auch in der deutschen Synchronisation, genießbar.
Fazit – Night is Short, Walk on Girl
Das visuelle Abenteuer Night is Short, Walk on Girl lebt von einem Mix aus fesselnder Ereignisse und doch eher trivialer Story. Während insgesamt nichts weltbewegendes passiert und die Charaktere kaum auf einer tieferen Ebene beleuchtet werden, schafft es der Film trotzdem, die Spannung und vor allem den Spaß, durchgehend aufzubauen. Durch den großartigen Score und den liebevollen Animationen, schafft es Night is Short, Walk on Girl einfach mitzureißen. Falls ihr gerne farbenfrohe Erlebnisse, einer Sauftour durch Kyoto miterleben wollt, solltet ihr diesen Film unbedingt sehen. Wer diesen Film nicht anguckt, hat etwas ganz großes verpasst.
Die Blu-Ray von KAZÉ Anime kommt in einem liebevoll gestalteten Pappschuber, welcher noch ein kleines Artbook und ein Poster beinhaltet. Die Blu-Ray selber hat als Bonus noch ein Interview mit Masaaki Yuasa zu bieten.
Erschienen ist Night is Short, Walk on Girl am 25.01.2019 bei KAZÉ Anime.
Bildmaterial: ©KAZÉ Anime