Mortal Kombat 11 - Blutige Zeiten
Neatherrealm Studios' Fighting Game Mortal Kombat 11 steht seit einigen Wochen in den Läden. Wir haben bereits die Version für die Nintendo Switch getestet und zeigen uns nach wie vor etwas ernüchtert. Wir haben aber den brutalen Prügler auch auf der Xbox One getestet und von Enttäuschung scheint keine Spur. Was euch erwartet, erfahrt ihr jetzt.
Das Lied von Eis und Feuer?
Mortal Kombat 11 fängt dort an, wo Mortal Kombat X endete. Ihr wisst schon Bescheid? Falls nicht, schaut gerne in unseren Test für die Nintendo Switch Fassung, dort haben wir bereits den famosen Storymodus behandelt. Was die Optik angeht, besteht auf der PlayStation 4 und Xbox One kein Grund zur Sorge. Hier wurden keine kosmetischen Abstriche vorgenommen, sodass sich eure Augen hier nicht anstrengen müssen.
Mortal Kombat ist mittlerweile weit mehr als ein wütender Scorpion, der Sub-Zero den Kopf abreißen möchte und dies so brutal wie möglich. Die Reihe hat sich fest im Fighting Game Olymp etabliert und erfreut sich besonders in Amerika großer Beliebtheit. In Deutschland kommen wir seit der Veröffentlichung des Vorgängers im Jahre 2015 wieder in den Genuss der blutigen Schlachten. Wir setzen uns heute etwas tiefer mit der Materie auseinander und zeigen auf, was Mortal Kombat 11 ausmacht.
An dem Kampfsystem hat sich nicht viel geändert. Wir haben weiterhin Zugriff auf zwei verschiedene Schläge, Tritte und einer Vielzahl an Special Moves. Wie bei Soul Calibur muss per Knopfdruck geblockt werden und es gibt verschiedene offensive und defensive Werkzeuge, die es zu meistern gilt. Doch auch die Variationen eines Kämpfers wollen ausprobiert werden. Auch wenn alles sehr vertraut vorkommt, hat sich das Eine oder Andere geändert.
Übung macht den Meister
Mortal Kombat 11 gewährt euch fortan jeweils zwei Balken für Angriffs- und Verteidigungsmanöver. Beispielsweise könnt ihr aus Combos ausbrechen, solltet ihr durch die Luft jongliert werden, Reversal-Angriffe beim Aufstehen nutzen oder euch mit Rollen in Sicherheit bringen. Natürlich könnt ihr auch wieder mit der Umgebung interagieren. Nicht viel anders als bei Mortal Kombat X, mit den Ressourcen muss aber nun anders umgegangen werden.
Die Krushing Blows oder auch Erdrückende Schläge feiern aber ihr Debüt. Wurden gewisse Voraussetzungen erfüllt, erinnert der Angriff des Charakters an einen X-Ray Move aus den Vorgängern. Führt ihr mit Sub-Zero beispielsweise eine Combo mit acht Treffern aus und endet diese mit der "Kalten Begegnung" wird am Schluss eine kurze Sequenz eingeleitet, die die Verletzungen des Gegners in Szene setzt.
Dies soll aber nicht nur hübsch aussehen, sondern auch deutlich mehr Schaden anrichten. Die Eigenschaften dieses Krushing Blows unterscheiden sich je nach Situation. Bestraft ihr einen hohen Angriff mit dem berüchtigten Uppercut, wird ein Krushing Blow ausgelöst und ihr könnt euren Gegner noch weiter in der Luft halten. Ein schönes Element, welches den Kämpfen mehr Variation und Tiefe verleiht. Super Combos stehen euch auch wieder in Forme eines Fatal Blows zur Verfügung.
Euch ist das alles zu viel? Kein Problem. Mortal Kombat 11 stellt euch ein tolles Tutorial zur Verfügung, wo euch sowohl Grundlagen, als auch Tricks und Kniffe für die Strategie während eines Matches gelehrt werden. Etwas, was sich andere Fighting Games wie Tekken abschauen sollten. Die Mechaniken sind verstanden und ihr seht euch bereit für die ersten Turniere? Hier gibt es einiges zu beachten.
Willkommene Abwechslung
Jeder der 25 Charaktere hat verschiedene Variationen, die man nach Belieben anpassen kann. Euch gefallen eure Special Moves, Klamotten oder sogar euer Intro nicht? Tauscht diese im gut ausgestaltenden Anpassungsmenü aus. Doch ist nicht jede Konfiguration auf offiziellen Turnieren erlaubt. Im Gegenteil. Nur spezielle Presets dürfen genutzt werden und dies nimmt diesem tollen Feature viel Wind aus den Segeln, da man einige Special Moves wohl gar nicht sieht - für kompetitive Spieler jedenfalls.
Nach Abschluss der Story könnt ihr euch mit verschiedenen Türmen herumschlagen, die euch vor gesonderte Herausforderungen stellen können oder ihr verbringt eure Zeit in der Krypta. Auf der Insel von Shang Tsung erlebt ihr ein kleines Abenteuer, welches an ein kleines Metroidvania erinnert. Auf der Jagd nach Kostümen, Gallerieeinträgen oder sonstigen kosmetischen Upgrades könnt ihr euch in verschiedenen Arealen an den Schatztruhen bedienen. Die neuen Features der Krypta machen diese zu einem wunderbaren Erlebnis und stellt die vorherigen Schatzinseln in den Schatten.
Natürlich ist Mortal Kombat 11 nicht perfekt. Die Synchronisation lässt stellenweise zu wünschen übrig und dies merkt man besonders an Ronda Rousey, die Sonya Blade ihre Stimme verleiht. Ihr wolltet schon immer mal mit Shao Kahn spielen und habt euch voller Erwartung den Season Pass gekauft, das Spiel aber nicht vorbestellt? Das macht dann einmal 5,99 €. Leider lässt sich unser Charakter auch nicht mit einem Arcade Stick durch die Krypta steuern. Glücklicherweise sind das aber alles nur Kleinigkeiten.
Mortal Kombat 11 - Unser Fazit
Seit der Enthüllung von Mortal Kombat 11 auf den Video Game Awards zählten wir die Tage bis zur Veröffentlichung des Prüglers und wurden nicht enttäuscht. Der Titel überzeugt durch eine wunderschöne Grafik, einem hervorragendem Tutorial und einem noch weiter verfeinerten Kampfsystem, an dem sich Einsteiger und Veteranen erfreuen dürfen.
Fans von Mortal Kombat müssen zuschlagen und auch Fighting Game Fans dürfen hier nicht wegschauen. Allen anderen sollte gesagt sein, dass die Reihe mit einem noch besseren Einzelspielermodus mehr zu bieten hat, als reine Brutalität. Auch wenn die Fatalaties für uns im Hintergrund stehen, waren diese nie detaillierter, schöner und grausamer.
Quelle: WB Games Inc.