Die Sinister Six sind besiegt und die Ordnung in New York wiederhergestellt. Zu sammeln gibt es in der Stadt auch nichts mehr, was also tun als Spinnenmann, der kann, was eine Spinne kann? Richtig, die DLCs spielen, die seit Oktober für Marvel’s Spider-Man erscheinen. Nachdem ihr es im ersten Zusatzpaket „Der Raubüberfall“ mit Spideys On-Off-Verbündeter Black Cat zu tun hattet, gilt es jetzt in „Revierkämpfe“ den starrköpfigen Schurken Hammerhead zu stoppen.

Heftiges Qualitätsgefälle

Selten verursachte ein Spiel so sehr den Wunsch in mir, noch etwas mehr Zeit in seiner Welt zu verbringen, wie Marvel’s Spider-Man. So sehr gefiel mir doch das wunderschön modellierte New York und so unfassbar viel Spaß machte es mir doch, darin herum zu schwingen. Die teils hakeligen und überfrachteten Kämpfe konnte ich dabei zumeist ignorieren, weil die Geschichte eben so gut war.

Auch „Der Raubüberfall“, mit seiner recht persönlichen Geschichte um einen meiner Lieblingscharaktere aus dem Spider-Man Universum konnte hauptsächlich durch eines glänzen: eine gute Geschichte. Zwar gab es auch hier vereinzelt nervige Kampfpassagen, und durch die Social Media süchtige Screwball neue nervige Herausforderungen, jedoch lies sich das verschmerzen.

Anders sieht es jedoch in „Revierkämpfe“ aus. Hammerhead ist meiner Meinung nach ohnehin schon kein sonderlich spannender Schurke. Er ist eben ein Mafioso mit Metallschädel, der mit ebendiesem in Dinge/Leute reinrennt. Also quasi Rhino ohne Nashorngimmick und mit italienischem, statt russischem Akzent.

Gegen die Sinister Six, die es im Hauptspiel zu bekämpfen galt, und auch gegen den Hauptantagonisten Mister Negativ, stinkt Hammerhead leider komplett ab und ist im Vergleich mit diesen unfassbar langweilig.

Das einzige interessante an der kurzen Geschichte von „Revierkämpfe“ ist noch die Entwicklung, die Polizistin und Spinnenfreundin Yuri Watanabe durch macht, und die noch Auswirkungen auf die dritte Erweiterung haben dürfte.

Der größte Kritikpunkt am Hauptspiel, jetzt noch nerviger

Das, was ich an Marvel’s Spider-Man am meisten gehasst habe, waren die Basen. Diese bestanden aus nahezu unzählbaren Wellen an Feinden, während derer man teils extrem mit Gegnern zugeschmissen wurde. Wer das auch nervig fand, kann sich freuen. „Revierkämpfe“ besteht zu 85% aus genau solchen Kampfsituationen.

Nicht nur bekommt ihr es teilweise mit 30 Feinden zu tun, nein es müssen auch noch solche mit Gattlingguns oder Elektropeitschen schwingende Kontrahenten dabei sein, die eure Luftangriffe stoppen.

Fazit - Marvel’s Spider-Man: Revierkämpfe

Ich habe schon viele DLC zu verschiedenen Spielen gespielt. „Revierkämpfe“ zählt darunter definitiv mit zu den schlechtesten.

Was das Hauptspiel und die erste Zusatzmission auszeichnete war die hervorragende Geschichte und die tollen Charaktere. Was dieses neue Paket auszeichnet, sind frustrierende und sehr überladene Massenkämpfe, für die weder Spidey, noch die Kameraführung ausgelegt sind. Die neuen Charaktere sind langweilig und die Geschichte quasi nicht vorhanden.

Als großer Fan des Wandkrabblers und des Hauptspiels, hoffe ich wirklich, dass der dritte und finale DLC im Dezember, das Ruder noch herumreißen und zu alter Qualität zurückkehren kann.

Bildquelle(n): Sony