LEGO-Spiele mit den Helden aus dem DC Universum gibt es genug. Zeit, auch mal die Schurken zum Zug kommen zu lassen. Das dachten sich auch Warner Bros. und Traveler's Tales, als sie die Idee zu LEGO DC Super Villains hatten. Ob es Spaß macht, auch einmal böse zu sein oder nicht, erfahrt ihr im Folgenden.

Ein neuer Schurke in der Stadt

Die Geschichte von LEGO DC Super Villains beginnt, ungewohnter Weise, mit der Erstellung eines Charakters. Ihr habt richtig gelesen, ihr könnt euren eigenen Superschurken erschaffen. In meinem Fall war dies Senôr Lizardo, ein Mann mit Echsenschwanz, Monokel und Sombrero. Habt ihr euer neues Schurken-Alter-Ego erstellt, beginnt auch schon die Geschichte.

Lex Luthor bricht aus dem Hochsicherheitsgefängnis Stryker’s Island in Metropolis aus und nimmt dabei allerhand andere Schurken mit. Unter anderem euren selbst erstellten Tunichtgut. Die Freude über die Flucht währt jedoch nicht lang, denn alsbald tritt die Justice League auf. Andernorts brechen der Joker und Harley Quinn bei Bruce Wayne ein, werden jedoch von Batman verjagt. Nachdem die Schurken wieder vereint sind, werden sie von einer Gruppe, die sich selbst Justice Syndicate nennt, gestoppt. Diese behauptet, das Äquivalent der Justice League von einer parallelen Erde zu sein und für die Justice League einzuspringen.

Fans der DC Comics werden hier aufhören, heißt das einzige Syndikat aus deren Universum doch Crime Syndicate und besteht aus bösen Versionen von Batman, Wonder Woman, usw. von Erde 3.

Schnell merken auch Luthor, Joker, Clayface und die anderen der unzähligen spielbaren Bösewichte, dass mehr hinter den neuen „Helden“ steckt, als es zunächst scheint. Getreu dem Motto „der Vertraute Feind ist mir lieber als der Unbekannte,“ wird sich also angeschickt, herauszufinden, wer die Neuankömmlinge sind und wohin die bekannten Helden verschwunden sind.

Klötzchenbauerei und Charakterentwicklung

Seien wir mal ehrlich, in LEGO DC Super Villains erwartet euch das, was euch in jedem LEGO Spiel erwartet. Ihr steuert verschiedene Charaktere, zwischen denen ihr jederzeit wechseln könnt, kloppt die Umgebung kaputt und sammelt Legosteinchen. An manchen Stellen könnt ihr aus den Teilen zerstörter Gegenstände etwas neues Bauen, das euch dabei hilft, weiter zu kommen.

Das besondere hierbei sind aber die angesprochenen Charaktere. Diese haben, entsprechend ihren Vorbildern aus dem DC Universum, verschiedene Fähigkeiten. So kann beispielsweise Clayface sich verkleinern oder vergrößern und seinen Körper quasi auflösen, um durch Gitter zu verschwinden. Als Condiment King könnt ihr Feinde mit Senf und Ketchup beschießen und der Pinguin wirft mit…nun ja…Pinguinen eben. Einige Schurken, wie der Joker oder Twoface, haben die Möglichkeit unterwegs Handlanger zu rekrutieren. Diese könnt ihr dann an bestimmten Punkten dafür einsetzen, dass sie eine Leiter, ein Trampolin oder etwas anderes Hilfreiches bilden.

Auch euer eigener Charakter ist allerdings auch nicht machtlos. Dadurch, dass er im Vorfeld der Geschichte mit der sogenannten "Amazo-Technologie" in Berührung gekommen ist, kann er verschiedene Kräfte absorbieren. So erlangt ihr im Laufe der Geschichte immer wieder neue Fähigkeiten, die ihr nach eurem Gusto individualisieren könnt. Ihr möchtet, dass euer Feuerstrahl nicht aus der Hand, sondern aus den Augen kommt? Kein Problem. Euer Eisstrahl soll aus dem Fisch in eurer Hand kommen und eher aussehen wie Dampf? Done.

Da staunt ihr Bauklötze

Wenn man sich ein LEGO Spiel vorstellt, geht man nicht davon aus, sonderlich opulente Grafik präsentiert zu bekommen.

LEGO DC Super Villains schafft es, von Gegenteil zu überzeugen. Das Zusammenspiel aus schön animierten Figuren und großartig gerenderten Hintergründen sorgt dafür, dass man sich in Gotham zuhause fühlt…sofern man das in Anbetracht der Verbrechensrate dort überhaupt will.

Auch auditiv hat der Titel einiges zu bieten. Damit meine ich nicht unbedingt die atmosphärische Hintergrundberieselung, sondern vor Allem die stimmliche Vertonung. Gerade in der englischen Originalsynchronfassung hat sich Warner Bros. hier nicht lumpen lassen. So dürft ihr euch beispielsweise auf Kevin Conroy als Batman und Mark Hamill als Joker freuen. Da gehen Fans der 90er Jahre Zeichentrickserie um den dunklen Ritter die Herzen auf. Auch Fans der diversen DC TV Serien können sich freuen, so spricht beispielsweise John Barrowman den dunklen Bogenschützen Malcolm Merlyn, den er bereits in diversen Staffeln von Arrow verkörpern durfte.

Fazit - LEGO DC Super Villains

Normalerweise verbindet man mit dem Spruch „Kennste eine, kennste alle“ eher etwas Negatives. Im Fall von LEGO DC Super Villains kann man das jedoch durchaus positiv sehen.

Zwar macht das Spiel quasi nichts großartig anders, als seine unzähligen Vorgänger, jedoch muss es das auch nicht. Eines haben alle LEGO Spiele gemein: Sie machen einfach Spaß. Egal ob man die Story bekannter Filme aus den „Star Wars“- oder „Herr der Ringe“-Universen nachspielt oder wie hier eine vollkommen neue Geschichte erlebt. Langeweile kommt beim Durchqueren der bunten Areale und dem Zerkloppen der Einrichtung und Gegner definitiv nicht auf. Auch das Freispielen immer neuer Charaktere motiviert.

Seid ihr also Fan der LEGO Spiele oder sucht vielleicht ein spaßiges Spiel für zwischendurch, dass ihr mit einem Kind oder jüngeren Geschwisterkind spielen könnt, dann könnt ihr bei LEGO DC Super Villains beruhigt zugreifen.

Bildquelle(n): ©Warner Bros. & TT Games