Die Gamescom ist die größte deutsche Videospiel-Messe und das schon seit etlichen Jahren. Auch dieses Jahr waren wir vor Ort vertreten, um sämtliche Spiele für euch anzutesten und über unsere Erfahrungen zu berichten. Was wir erlebt haben, erfahrt ihr hier.

Raketenwurf!

Der Dienstag war schon sehr stark. Dotemu hatte den Nachfolger des Frisbee-Wurfspiels Windjammers 2 vorgestellt. Der an den 1993 erschienenen Vorgänger angelegten Nachfolger macht das Werfen einer Disk zu einem großartigen Spektakel. Zwei Spieler treten gegeneinander an, um sich gegenseitig die Scheibe ins Tor zu werfen. In bestimmten Zonen liefern die Tore unterschiedlich viele Punkte, und wer eine bestimmte Punktzahl erzielt, gewinnt eines von zwei Sets.

Das Prinzip hat sich über die Jahre gut gehalten und der erste Teil kam dieses Jahr sogar als frisch polierter Port auf die Nintendo Switch. Der zweite Teil bietet nun handgezeichnete Grafiken und deutlich dynamischeres Gameplay mit neuen Aktionen als der Vorgänger. Fliegt die Disk hoch, könnt ihr sie nun aus der Luft fangen und schnell zum Boden auf die Gegnerseite werfen. Das beste: ihr bekommt eine Ladungsleiste, und wenn diese gefüllt ist, könnt ihr mit einem harten EX-Move die Scheibe in hohem Bogen ins gegnerische Tor schleudern. Rasanter als je zuvor!

Noch sind nicht alle wählbaren Charaktere sowie Stages oder Kniffe bekannt. Aber jetzt schon hinterlässt Windjammers 2 einen guten action-geladenen Eindruck. Hoffen wir, dass wir das Spiel im Jahr 2019 auf der Nintendo Switch noch zu Gesicht bekommen werden.

Kochen und Geisterjagen

Es ging weiter mit dem Mobil Game Yokai Kitchen. Der Begriff Yokai kommt aus dem japanischen und betitelt dortige Geister oder Fabelwesen. Um exakt diese geht es in Yokai Kitchen und wie der Name vielleicht auch schon verrät, ums Kochen.

Ihr betreibt auf eurem Smartphone ein fliegendes Restaurant, welches ihr mit Hilfe eurer Yokai leitet. Ihr könnt durch Phantasiewesen, wie Möhrenschafe, eure Lebensmittel für den Gerichte farmen und euer Restaurant selbst einrichten. Bestimmte Einrichtungen, beeinflussen die Zufriedenheit der Gäste und die Gäste variieren, wo euer fliegendes Restaurant gerade gelandet ist. Doch ihr könnt mit euren Yokai natürlich nicht nur ein Restaurant betreuen, sondern auch Kämpfen und neue Yokai sammeln. Jeder Yokai hat besondere Stärken und ihr könnt in Dungeons und sogar Raids, diese nutzen, um an Materialen und Gold für euer Restaurant zu kommen.

Mit Yokai Kitchen könnte ein Titel auf den Mobile-Gaming-Markt kommen, der Die Sims und Pokémon in ein Spiel vereint und mit sehr liebevollem Artwork auch im Westen Begeisterung ernten könnte. Erscheinen soll das Spiel für iOS und Android.

Kamehameha!

Ihr habt noch nicht genug von Son-Goku, Vegeta und Co? Anfang nächsten Jahres wird Dragon Ball Z: Kakarot für PlayStation 4, Xbox One und Steam erscheinen und wir hatten die Chance, eine exklusive Demo für Pressevertreter vor Ort anzuspielen.

Was so exklusiv an dem Content war? Bandai Namco hat während ihrer Präsentation, wo wir auch Einblicke in andere tolle Titel wie Code Vein erlangen konnten, angekündigt, dass die Cell Saga von Dragon Ball Z ebenfalls Bestandteil des Titels sein wird. Doch warum solltet ihr die Geschichte des Shonen Jump Animes noch einmal erleben, jetzt, wo es Titel wie Dragon Ball FighterZ oder die Xenoverse-Reihe gibt? Dank eines anderen Entwicklers fühlt sich das Spiel in erster Linie frisch an, doch es gibt noch mehr zu sagen.

Dragon Ball Z Kakarot sieht nicht nur wunderschön aus und stellt optisch seine Vorgänger in den Schatten, sondern gibt euch die Chance, den Anime auf komplett neue Weise zu erleben. Im Kampf hilft nun nicht mehr reines Buttonmashing weiter, sondern viele RPG-Elemente kommen darin zum Tragen. Items und das Level des jeweiligen Charakters spielen eine große Rolle. Doch müsst ihr Manöver und Taktiken entwickeln, um euren Gegner zu besiegen, dies zeigte uns der Kampf zwischen Super Saiyajin Gohan und Cell. Rammt euch Cell mühelos zu Boden, wurde das Kampfsystem nicht verstanden.

Der Entwickler hinter den neuen Dragon Ball Videospiel, CyberConnect2, will euch aber auch außerhalb der Kämpfe ein paar RPG-Elemente da lassen. Endlich gibt es wieder eine offene Welt, die es zu bereisen gilt. Nebenaufgaben inklusive. Doch was uns am meisten in den Bann zieht, ist einerseits, wie nah Dragon Ball Z Kakarot am Quellmaterial ist, doch hier und da einige Ideen in der Erzählung verbaut. Neue Charaktere, die das Dragon Ball Universum noch nicht gesehen hat, sind ebenfalls dabei, doch wollen wir auch nicht zu viel verraten. Dragon Ball Z Kakarot ist definitiv ein Liebesbrief für die Fans und sollte für diese auch auf der Wunschliste stehen.

En garde!

Die Beta-Phase zu Granblue Fantasy: Versus ist schon eine Weile vorbei, aber es bewegt sich mit größeren Schritten Richtung Vollversion. Wir konnten zwar nicht den angepriesenen Singleplayer-Modus, der ähnlich wie ein Beat 'em Up á la "Double Dragon" mit RPG-Elementen funktionieren soll, anspielen. Dafür konnten wir das Kernelement, das Fighting Game, mit einer kleinen Reihe an Charakteren testen. Viel anders als die Beta-Version ist es noch nicht, allerdings konnten wir unsere Hände an Percival legen. Es spielt sich dafür so gut wie eh und je, wie es sich für ein Arc System Works Spiel gehört. In Japan soll Granblue Fantasy: Versus gegen Februar 2020 erscheinen, ein europäischer Release ist aber noch nicht in Sicht.

Beschwerliches Karate

Zum Abschluss des Tages, ging es dann noch zu Koch Media, welche uns Shenmue 3 präsentierten. Mit Shenmue 3 wurde der dritte Teil der Shenmue-Reihe angekündigt und die Fan-Base der damalig extrem gefeierten Reihe jubelte laut. Leider wurde schon beim Re-Release von Shenmue 1 & 2 schnell klar, dass das Shenmue-Konzept stark veraltet ist und nur noch die Hardcore-Fans an die Konsole lockt. Die Hoffnung darauf, dass nun Shenmue 3 im neuen aufregenden Gewand kommt ist groß.

Wir durften für euch eine Stunde lang Shenmue 3 spielen und in die ersten Eindrücke sammeln. Vorweg gesagt, alle Befürchtungen, die ich hatte, wurden bestätigt. Wir spielten wieder einmal Ryu, welcher, nach dem Ende von Shenmue 2, in China unterwegs ist. In der Demo, die wir spielen durften, versuchten wir Informationen aus den Bewohnern eines kleinen Dorfes herausfinden. Hierbei hatten wir die Option, Dialoge zu führen in welchen Ryu automatisch nach den wichtigen Informationen fragte. Nachdem wir relativ schnell eine Fährte hatten, kam es auch direkt zum Kampf. Die Bewegungen in diesem waren mehr als nur steif und die Inputlags waren furchtbar. Generell wirkt das ganze Spiel verdammt klobig und jede Bewegung sieht unrealistisch aus. Nachdem wir keine Chance im Kampf gegen den potenziellen Informanten hatte, gab es jetzt zwei Optionen. In einem sehr langweiligem Minispiel Holz zu hacken um dann Heiltränke für die Rauferei zu erwerben, oder bei ein paar NPCs die Karatefertigkeiten von Ryu zu verbessern. Mit neuen Techniken, mehr Kraft und der nötigen Heilfähigkeit, besiegten wir also unseren Gegner letztendlich.

Wir bekamen die Informationen und unsere Demo war zu Ende. Das Ergebnis? Sehr ernüchternd. Alles wirkt so, als würden wir ein Spiel einer veralteten Konsolengeneration spielen. Die Grafik ist veraltet, Bewegungen des Charakters wirken unnatürlich, die Minispiele nerven mehr, als dass sie Spaß bringen und die Kämpfe sind ein Graus. Shenmue 3 ist leider absolut nicht mit der Zeit gegangen. Fans der Reihe könnten noch ihren Spaß haben, aber wer die ersten Teile nicht gespielt hat und ein Spiel auf dem aktuellen Niveau eines Next-Gen-Spiel erwartet, wird wohl bitter enttäuscht. Die Hoffnung, dass sich bis zum Release sich noch einiges am Gameplay ändert, kann wohl fast aufgegeben werden, denn Shenmue 3 erscheint bereits am 19. November diesen Jahres.

Das waren unsere Neuigkeiten von dem ersten Tag der Messe. Freut euch auf unsere weiteren Artikel innerhalb dieser Woche!

Bildmaterial: ©Dotemu SAS, FriendTimes, Bandai Namco Entertainment, Marvelous Europe Limited, Koch Media Games