Nach nunmehr über 12 Jahren neigt sich das Etrian Odyssey Franchise dem Ende zu. So soll laut Atlus mit Etrian Odyssey Nexus der Finale Teil erscheinen. Wo sich Spieler auf der ganzen Welt über so lange Zeit in Abenteuer begeben haben, soll mit Etrian Odyssey Nexus noch einmal alles aus der Serie herausgeholt werden, was für den 3DS möglich ist. Ob dies gelungen ist und auch Neueinsteiger eine Chance auf Spaß mit dem Titel haben, erfahrt ihr in unserem Test.
Eine neue Welt
Zum Anfang des Spiels erreicht ihr die fliegende Stadt Maginia. Diese wurde von Prinzessin Persephone zum Lemuria Archipel befohlen und bieten nun Abenteurern aller Art ein Zuhause. Das Ziel ist es, den Yggdrasil Baum und alle Mysterien, die auf eine alte unbekannte Zivilisation hinweisen, aufzudecken. Werdet ihr und eure Heldentruppe am Ende die erfolgreichen Abenteurer sein, die alle Geheimnisse lüften werden? Oder werdet ihr auf einer eurer Quests nie mehr das Labyrinth verlassen? Die Geschichte hält für euch auf alle Fälle jede Menge Überraschungen bereit.
Der große Unterschied zwischen Etrian Odyssey Nexus und seinen Vorgängern ist, dass ihr nicht in eine schon bestehende Gesellschaft geworfen werdet, die bereits vieles erkundet hat. Denn noch niemand war zuvor in den Höhlen und Labyrinthen von Lemuria und so ist es für alle Abenteurer gleichermaßen überraschend, worauf ihr wohl treffen werdet. Für Neueinsteiger ist es besonders spannend, da diese noch keines der Labyrinthe und ihre Eigenheiten kennen. Wenn ihr jedoch schon einmal einen Titel der Etrian Odyssey-Reihe gespielt habt, werdet ihr feststellen, dass Etrian Odyssey Nexus aus allen Teilen Dungeons bietet und ein paar eigene dazu bekommen hat.
Looten und Leveln
Das System hinter Etrian Odyssey Nexus ist das alt bekannte, aus jedem bisherigen Teil. Das Spiel fordert von euch, ein fünfköpfiges Team aus Abenteurern zusammen zu stellen, mit dem ihr dann die Gefahren der Labyrinthe überwinden könnt. Hierbei stehen euch bis zu 18 Klassen zur Verfügung, die ihr in den älteren Spielen der Reihe bereits kennen lernen konntet. Außerdem gibt es eine neue Klasse, den Helden. Dies wirkt für den alteingesessenen Veteranen etwas mager, aber Neueinsteiger werden genug um die Ohren haben, sich an alle Klassen heranzutasten. Habt ihr euer Wunschteam zusammen gestellt und in der hiesigen Taverne die eine oder andere Quest angenommen, kann es auch direkt losgehen mit eurem großen Abenteuer.
Im Dungeon spielt sich alles für euch ziemlich minimalistisch ab. Ihr seht in der Egoperspektive die Pfade, die vor euch liegen und könnt jeweils die Routen ablaufen.Bei jeder Bewegung bewegt ihr euch auf einem quadratischen Raster voran. An bestimmten stellen des Labyrinths könnt ihr dann Dinge entdecken, Monstern begegnen oder in eurer Quest weiterkommen. Ein kleiner Indikator am unteren Rand zeigt an, wie sehr ihr Gefahr lauft, auf Monster zu treffen. Je mehr Schritte ihr macht, desto wahrscheinlicher wird ein Aufeinandertreffen. Seid ihr erst einmal im Kampfgeschehen, seht ihr in alter JRPG-Manier die Gegner vor euch und die Namen eurer Helden aufgelistet. Diese Teilen sich auf in eine vordere und eine hintere Reihe. Je nachdem welche Klassen eurer Charaktere haben, gibt es bestimmte Positionen, die für sie am Besten sind. Habt ihr die Monster besiegt, gibt es Erfahrungspunkte, Items und Geld für euch.
Während die Kämpfe anfangs noch sehr fordernd sind, könntet ihr euch bei richtigem Leveln und Skillen nach etlichen Stunden und Labyrinthen etwas überpowert fühlen. Um dem entgegenzuwirken, könnt ihr während des Spiels zwischen vier verschiedenen Schwierigkeitsgraden wechseln. Dies hilft euch auch, wenn ihr mit der Serie noch keine Berührung hattet und anfangs doch leicht überfordert sein könntet, von harten Kämpfen und dem langsamen Levelsystem.
Viel schönes zu entdecken
Durch die gewaltige Zahl von verschiedenen Labyrinthen ist nicht nur die Spielzeit von Etrian Odyssey Nexus extrem lang, sondern es bietet auch einiges für eure Augen. Die Monster- und Charakterdesigns von Shin Nagasawa und Yuji Himukai sind wiedereinmal großartig geworden. Ihr werdet immer Spaß dabei haben, auf neue Monster zu treffen und auch bekannte NPCs aus Vorgängern, sind schön übernommen worden. Generell ist der Art-Style des Spiels fabelhaft umgesetzt. Außerdem macht es eine Menge Spaß, mit dem unteren Bildschirm seine eigenen Karten der Gewölbe zu zeichnen. Diese Funktion lässt zu, dass ihr euch noch viel mehr wie ein Abenteurer fühlt, der eine völlig neue Gegend entdecken darf.
Neben der schönen Grafik, ist auch der Soundtrack von Yuzo Koshiro eine Wucht. Jeder Titel passt perfekt und fügt sich einmalig in das Spiel ein. Leider wurde, dafür an der Synchronisierung gespart. Ihr könnt der Geschichte von Etrian Odyssey Nexus nämlich nur in japanisch lauschen. Für den Text gibt es zwar die englische Option, allerdings wurde diese diesmal nicht eingesprochen. Demnach auch schlechte Nachrichten, falls ihr das Spiel auf deutsch spielen wollt, es gibt nur englischen oder japanischen Bildschirmtext. Andere Möglichkeiten auf anderen Sprachen Lemuria zu erforschen und mit seinen Bewohnern zu kommunizieren, gibt es nicht.
Fazit - Etrian Odyssey Nexus
Etrian Odyssey Nexus ist ein Dungeon Crawler wie er im Buche steht. Es erfindet sich absolut nicht neu, ist aber eine Liebeserklärung an die Etrian Odyssey-Reihe und bietet Fans noch ein letztes Mal die Chance, auf dem 3DS unzählige Stunden in den Labyrinthen von Lemuria zu verbringen. Für Fans der Reihe ist es ein absoluter Pflichtkauf und selbst Neueinsteiger, die zwar Dungeon Crawler mögen, aber mit Etrian noch nie in Berührung kamen, können ohne Bedenken zugreifen. Das Spiel hilft einem durch die verschiedenen Schwierigkeitsgrade enorm und bietet für jeden die Gewünschte Härte. Nach 12 Jahren Etrian Odyssey für den Nintendo DS/3DS neigt sich eine Ära dem Ende zu. Wir können umso gespannter sein, was Atlus uns mit Etrian Odyssey für die Switch bieten wird. Bis dahin, könnt ihr aber noch 100h+ in Etrian Odyssey Nexus auf eurem 3DS investieren.
Etrian Odyssey Nexus erscheint am 05.02.2019 für den Nintendo 3DS.
Bildmaterial: ©Atlus