Nach dem weltweiten Erfolg von Dragon Ball Z: Kampf der Götter bescherte uns Akira Toriyama mit Dragon Ball Z: Fukkatsu no F den fünfzehnten Dragon Ball Z-Film. Dieser wurde im April 2015 in den japanischen Kinos ausgestrahlt. Ein knappes Jahr später erreichte uns die erfreuliche Nachricht, dass der Film mit dem amerikanischen Titel Resurrection F in die deutschen Kinos kommt. Kazé-Deutschland hat sich der dankbaren Aufgabe angenommen, nach Dragon Ball Z Kai auch den Nachfolger von Kampf der Götter zu synchronisieren. In diesem besonderen Artikel möchte ich auf die deutsche Synchronisation eingehen. Schafft es das Ergebnis den hohen Erwartungen der Fans gerecht zu werden? Seid gespannt!

Morgenstern erscheine!

Meine Herren, ging es heiß her in diesem Jahr! Als bereits der offizielle Trailer zu Dragon Ball Z Kai veröffentlicht wurde, zeigte sich die Fangemeinde ungemütlich. Sie forderte den klassischen Sprechercast für die Neuauflage zurück. Als  Kazé auf ihren Social Media-Kanälen bekannt gab, dass auch für Resurrection F der neue Sprechercast berücksichtigt werden soll, hagelte es harsche Kritik und Petitionen. Der Aufschrei nach Tommy Morgenstern und Oliver Siebeck hätte nicht größer sein können. Sogar Sean Semmel, die amerikanische Stimme von Son-Goku, zeigte sich auf Twitter über die Entscheidung Kazés besorgt.

Die frohe Kunde ließ aber keine zwei Wochen auf sich warten. Kazé reagierte prompt und verkündete, dass der Sprechercast den Wünschen der Fans entsprechend angepasst wird. Im Juni schließlich wurde der gesamte Cast für Freezers Rückkehr vorgestellt. Zur Freude aller waren Tommy Morgenstern als Son-Goku, Oliver Siebeck als Vegeta, David Nathan als  Piccolo und viele weitere bekannte Stimmen vertreten – mit der Ausnahme von Freezer und Muten Roshi. Hier leiht der werte Herr Thomas Schmuckert dem legendären Imperator seine Stimme, welche bereits aus Dragon Ball Z Kai bekannt ist. Was Muten Roshi, den Herrn der Schildkröten angeht, tritt Thomas Kästner an die Stelle von Karl Schulz, da dieser aufgrund von gesundheitlichen Gründen leider nicht zur Verfügung stand.

Die erneute Rückkehr der klassischen Sprecher

An dieser Stelle möchte ich Kazé meinen Dank und Lob aussprechen. Dass hier noch so kurzfristig auf die Bedürfnisse der Fans eingegangen und ein solch hochqualitativer Cast zusammengestellt wurde, ist einfach wunderbar. Die Qualität der Synchronsprecher von Son-Goku, Piccolo, Vegeta und Co. bleiben für mich stets in guter Erinnerung. Sie prägten sicherlich die Kindheit vieler Fans.

Jedoch kann ich nicht nur Gutes über die deutsche Synchronisation des Animes und auch des letzten Films Kampf der Götter berichten. Obwohl die Stimmen unserer Lieblingscharaktere perfekt gewählt wurden, leidet Dragon Ball Z an vielen Kinderkrankheiten. Diese sind beispielsweise fehlerhafte Übersetzungen, vertauschte Lines oder gar falsch ausgesprochene Begrifflichkeiten, wie z.B. der „Kaioshin“ in Kampf der Götter. Über die Jahre bin ich so über die FUNimation Dub aus den USA gestolpert und favorisiere diese bis heute. Umso mehr war ich auf die Version von Kazé gespannt, da Resurrection F bereits letztes Jahr in Amerika veröffentlicht wurde und ich so einen Vergleich ziehen konnte.

Der Prinz der Saiyajins ist zurück!

Skeptisch bin ich in die Vorstellung gegangen und habe mich gefragt, ob aus den Fehlern, die in Kampf der Götter aufkamen, gelernt wurde. Natürlich muss ich hier dazu sagen, dass Kampf der Götter von Universum Anime stammt und Kazé sich das erste Mal einem Dragon Ball-Film widmete. Das ist in der Tat die erste Änderung, die mir direkt positiv zu Beginn des Films aufgeschlagen ist.

Die Synchronstimmen von Sorbet, Tagoma und Shisami passen zu den Charakteren wie die Faust aufs Auge. Ich erkannte relativ schnell, dass sowohl die japanische, als auch die amerikanische Version als Vorlage für Resurrection F in Deutschland diente. Kazé hat sich aus beiden Fassungen viele Zitate geschnappt und in den meisten Fällen passend übersetzt. Hier und da kommen noch die Kinderkrankheiten durch, dennoch ist dies nun deutlich weniger auffällig. Trotzdem setzt sich die amerikanische Fassung durch einige prägnante Aussagen ab, die Freezers Bösartigkeit noch mehr hervorheben.

„Oh, the little bald one. I have a distinct memory of killing him  back on Namek. Hah. Well, it seems that the Dragon Balls can resurrect  the powerful and the pathetic.“

In der deutschen Fassung sagt Freezer sinngemäß das gleiche, jedoch ist es in dieser eher der Wahnsinn, den der Bösewicht wiederspiegelt. Das ist zum Großteil ebenso dem Synchronsprecher zu verdanken.

Auch die anderen Synchronsprecher leisten super Arbeit und bringen das gewohnt klassische Flair aus 2001 rüber. Dennoch passen in meinen Augen die neuen Synchronsprecher von Jaco und Muten Roshi nicht. Die Stimme von Bastian Sierich ist meiner Meinung nach schlecht gewählt, da diese den trotteligen Charakter Jacos nicht korrekt wiederspiegelt. Thomas Kästner hat währenddessen seine Schwierigkeiten im Kampf mit Freezers Soldaten. Oliver Siebeck läuft wiederum zu absoluter Hochform auf und lässt mich sehr zufrieden die Heimreise antreten. Natürlich bringt auch Tommy Morgenstern seine Qualitäten zum Vorschein. Doch in den entscheidenden Momenten fehlt der Rums, wie man ihn von Sean Schemmel gewohnt ist. Hier hat Vegeta in meinen Augen die Nase vorn.

Kurz nach Veröffentlichung des Films in Japan, wurde relativ heiß über eine Szene diskutiert. Denn die „Kampfkraft“ ist wieder ein Thema. Im Originalskript ist den Produzenten ein kleiner Fehler unterlaufen, da Freezer während seiner Konversation mit dem Handlanger Sorbet zuversichtlich ist, dass er nach seinem Training eine Kampfkraft von 1.300.000 erreicht. Dragon Ball Z-Fans sollte an der Stelle klar sein, dass diese Kampfkraft sehr gering für diese Arc ist. Davon abgesehen, dass die Kampfkraftskala nur einen Sinn hat: Zu zeigen, wie dumm sie eigentlich ist. Umso verstimmter war ich, dass es dieser Fehler noch ein Jahr später in die deutsche Version geschafft hat.

Meine Nachsichtigkeit kam jedoch durch, als ich feststellte, dass Kazé hier auf ein starkes Merkmal der deutschen Version setzt: Das Fluchen. Eine ganze Reihe Schimpfwörter werden von unseren Helden genutzt – vom Arschloch bis zum Oberarschloch ist wieder alles dabei.

Resurrection F: Die deutsche Synchronfassung – Unser Fazit

Kazé hat es nach harter Arbeit und Geduld mit den Fans geschafft, die Essenz von dem einzufangen, was Dragon Ball Z ausmacht und gleichzeitig sich straff an das Skript gehalten. Trotz marginaler Kinderkrankheiten wird Resurrection F alte Veteranen und neue Fans nicht zuletzt aufgrund der Höchstleistung von Vegeta begeistern. Freut euch am 08.09.2016 auf einen Throwback Thursday mit Dragon Ball Z Resurrection ‚F‘!

Bildquelle(n): ©B/S ©2015DBZMC