Schon zahlreiche Fighting Games des bekanntesten actiongeladenen Anime sind erschienen und haben sich tief in die Herzen der Fans verankert. Doch Arc System Works will nun die Latte höher legen und plötzlich erscheint Dragon Ball FighterZ. Ob der Spieletitel überzeugt? Die Antwort wird nicht überraschen.

Kamehameha!

Wer schon mal ansatzweise etwas von Zeichentrick gehört hat, ist unweigerlich über „Dragon Ball“ gestolpert. Akira Toriyamas kampfgeladene Zeichentrick-Reihe gehört zu einem der erfolgreichsten aller Zeiten und ein Name wie „Son-Goku“ ist allseits bekannt. Daher ist die in den Mangas und Anime sprudelnde Action eine perfekte Vorlage für Prügelspiele jeder Art. Der ein oder andere mag sich da sicherlich an die zahlreichen „Budokai“-Titel erinnern. Vielen mag dabei auch auffallen, dass man sich in vielen „Dragon Ball“-Spinoffs der dritten Dimension zugewandt hat.

Und da ist Dragon Ball FighterZ anders. Arc System Works, Vater der „Guilty Gear“ und „BlazBlue“ Games und Mitwirkender an "Persona", bringt dem Kampfspiel den Charme und die Ästhetik des Zeichentricks zurück. Im 2,5D-Stil erstrahlen die Charaktere im vollen Glanz des Anime-Feelings. Eine grundsolide, flüssige Steuerung biete spannungsgeladene Action auf dem Bildschirm. Und die Auswahl an Kämpfern von Z- bis hin zur Super-Saga setzen der schmackhaften Torte noch das Sahnehäubchen oben drauf. Nicht zu vergessen, dass sogar Teile des Original-Soundtracks als DLC vorkommen werden. Verrückt!

Jetzt liest es sich schon wie ein 08/15-Review, da ich nur Positives an diesem Spiel finden kann. Die Sache ist: es ist wirklich so gut. Nicht umsonst wird es von vielen Spielern der Beta als eines der besten Fighting Games überhaupt gepriesen. Dabei spielt nicht nur die Steuerung, sondern auch das ganze Drumherum eine große Rolle. Lasst mich nun näher darauf eingehen.

It's Over 9000!!

Was für ein Kampfspiel ist denn Dragon Ball FighterZ nun? Zwei Spieler bilden je ein Team aus drei der 21 verfügbaren Kämpfer aus und treten gegeneinander an. Die zuerst gewählten Charaktere kämpfen aktiv, die anderen beiden sitzen zunächst auf der Ersatzbank. Falls das noch nicht reicht, lässt man sich von seinen Teamkollegen und deren „Assits“ helfen. Zuletzt richtet man mit Super-Attacken, die Ki verbrauchen und dabei wahnsinnig gut aussehen, immensen Schaden an. Kommt das bekannt vor? Es ja schon fast wie in „Marvel vs. Capcom 3“.

Dragon Ball FighterZ beschäftigt sich mit wilden, dynamischen Kämpfen wie man sie eben in MvC3 vorfindet. Die Steuerung ist ähnlich, nahezu identisch, und einfach handzuhaben. Wildes Tastenhauen kann zu Erfolg führen, muss aber nicht. Klar, man kann wirklich durch mehrfaches Drücken der gleichen Taste eine gelungene Kombo vollführen, was auch die Missionen im Übungsmodus zeigen. Aber schnell werdet ihr merken, dass man aus der Abfolge von Attacken viel mehr rausholen kann, als einem vorgegeben wird.

Aber es ist durchaus kein einfacher Klon. Zusätzlich könnt ihr Drachensprints ausführen und damit Gegner in der Luft verfolgen und verdreschen. Das Wunderbarste an dem Spiel sind die Vielzahl an Anspielungen auf die Serie und wie sie präsentiert werden. Stehen sich beispielsweise Kuririn und Nappa zu Beginn des Kampfes gegenüber, spielt eine besondere Zwischensequenz ab, die an den Anime erinnert. Selbst kleine, bestimmte Anfangsdialoge zwischen zwei Kämpfern lassen einem eine Gänsehaut vor lauter Nostalgie bekommen.

So bunt, so wunderschön

Beim Starten von Dragon Ball FighterZ überrascht schon der erste Bildschirm. Man wird in eine Lobby teleportiert und steuert einen Mini-Goku. Die Lobby fungiert als das Hauptmenü und weicht von der klassischen Cursor-Bewegung ab. Alle Menüpunkte lassen sich durch Steuern des Chibi erreichen; im Zweifelsfall teleportiert man sich einfach zum Zielort per Tastendruck. Es gibt vielleicht nur einige Orte zu entdecken, aber die sind prallgefüllt mit Content.

Das fängt schon beim Arcade-Modus an. Klassisch wie eh und je bekämpft ihr eine Anzahl von Gegnern der Reihe nach und gewinnt dann irgendwann. Zunächst könnt ihr auch noch auswählen, ob ihr drei, fünf oder sieben Kämpf in Folge bestreiten wollt. Der Twist: je besser ihr seid, desto härter werden die Gegnerteams. Der Modus merkt sich also euer Können und schickt euch immer mehr zu größeren Herausforderungen, bis ihr die Anzahl an Kämpfen abgeschlossen habt. Entsprechend fallen die Belohnungen besser aus.

Der lokale Kampf bietet auch nicht einfach nur eine Fläche für zwei Spieler zum Kämpfen an. Ihr könnt K.O.-Turnier mit bis zu 16 Mann Platz erstellen und euren Freunden zeigen, wer der stärkste ist. Oder ihr verkloppt einfach die KI nach Herzenslust und Laune, denn was wäre „Dragon Ball“ ohne Turniere? Bestimmt wird sowas auch online möglich sein. Andernfalls erklimmt ihr einfach über den Online-Modus die Weltrangliste zum besten Spieler der Welt.

Zuletzt bietet das Spiel einen Story-Modus. Bekannte Helden und Antagonisten werden von Störwellen geschwächt. Ihr, eine Seele, die in Son-Goku innewohnt, müsst weitere Helden sammeln, um die bevorstehende Bedrohung zu besiegen. Die Überwelt stellt sich hier als Spielbrett dar und in einer bestimmten Anzahl von Zügen müsst ihr den Boss eines Kapitels erreichen und besiegen, um voranzuschreiten. Dabei levelt ihr eure gesammelten Charaktere in Zwischenkämpfen auf. Cutscenes mit den Originalstimmen versüßen dabei euer Leben um einiges.

Dragon Ball FighterZ – mein Fazit

Arc System Works hat saubere Arbeit geleistet, die sich absolut sehen lassen kann. Obwohl ich selbst nicht mal ein großer „Dragon Ball“-Fan bin, habe ich unheimlich Spaß immer wieder und weiter zu spielen. Für Anfänger wie Veteranen des Fighting Game-Genres ist alles dabei. Dragon Ball FighterZ versucht nicht nur ein Anime zu sein: es ist ein Anime, und ein guter dazu.

Bilderquelle(n): Bandai Namco