Für viele Fans ist ein kleiner Traum in Erfüllung gegangen, als die Kickstarter-Kampagne von Bloodstained: Ritual of the Night ihr Ziel erreicht hat. Endlich wieder ein Spiel, was sich an Titeln wie Castlevania: Symphony of the Night orientiert. Und dies ist keine Überraschung, da Koji Igarashi mit von der Partie ist und an Symphony of the Night selbst beteiligt war. Wie uns Bloodstained: Ritual of the Night gefallen hat, erfahrt ihr in unserem Bericht.

Böses Erwachen

Miriam erwacht aus einem jahrelangen Schlaf, nur um festzustellen, dass ein Scherbenbinder ein Portal zur Welt der Dämonen geöffnet hat. Ihr fragt euch jetzt was Scherbenbinder sind? Dies sind Menschen, die mit Kräften von Scherben, verschiedene Zauber wirken können. Die Scherben kommen aus den Dämonen heraus, wenn diese getötet werden. Leider erfährt Miriam aber auch sehr schnell, dass der Scherbenbinder, der die Dämonen beschworen hat, ihr alter Freund Gebel ist. Also macht sie sich auf den Weg, als einzige verbliebene Scherbenbinderin, Gebel aufzuhalten.

Die Story wird hauptsächlich in Cutscenes mit Dialogfenstern erzählt. Ihr trefft auf Verbündete und Feinde, die euch in diesen Sequenzen die Geschichte von Bloodstained: Ritual of the Night näher bringen. Außerdem befinden sich im gesamten Schloss auch Bücherregale, dank denen ihr mehr über die übergreifende Geschichte erfahren könnt. Natürlich ist der Plot nicht großartig einfallsreich, bietet aber die ein oder andere Überraschung. Außerdem wird immer nur so viel erzählt, dass ihr unbedingt wissen wollt, wie es wohl weiter geht. Demnach bekommt ihr trotz fehlender Tiefe einen Spannungsbogen präsentiert, der euch gekonnt fesselt und sofort den Wunsch weckt, einen atmosphärisch passenden Anime zum Videospiel geliefert zu bekommen.

Alles wie Früher?

Wenn ihr mit Bloodstained beginnt, werdet ihr schnell merken, dass es sich richtig anfühlt. Jede Bewegung lässt einen an ein typisches Spiel aus dem Metroidvania Genre denken und ihr seid sofort drin. Doch beim genaueren Betrachten merkt ihr schnell, dass es komplexer wird und noch mehr hinter der Fassade steckt. Euch stehen eine Vielzahl von verschiedenen Waffen zur Auswahl, welche sogar verschiedene Spezialattacken haben. Damit habt ihr eine riesige Auswahl, wie ihr Bloodstained spielen könnt und wie ihr auf bestimmte Gegnertypen reagiert, in dem ihr eure Waffen austauscht. Doch ihr habt nicht nur physische Waffen. Wie Eingangs erwähnt, ist Miriam eine Scherbenbinderin und kann demnach die Kräfte der Dämonen in sich aufnehmen. Dies funktioniert ähnlich wie das Kartensystem von Castlevania: Circle of the Moon. Die Monster können bei ihrem Ableben eine Scherbe übrig lassen, welche Miriam dann die verschiedenen Kräfte verleiht. Hierbei gibt es eine große Auswahl zwischen mächtigen Beschwörungen, Zauberprojektilen, Verwandlungen oder ein passives Aufwerten der Stats von euer Protagonistin.

Für die vielen Möglichkeiten die ihr habt, was euer Equipment angeht, hat Bloodstained eine gute Lösung gefunden, das Shortcut-System. Hierbei habt ihr die Option, eure liebsten Ausrüstungs- und Scherbenkombinationen abzuspeichern und mit einem Knopfdruck zu ändern. Anfangs habt ihr zwar erst zwei Slots, weitere können jedoch im Spielverlauf freigespielt werden. So könnt ihr zum Beispiel während ihr im Schloss nach Schätzen sucht, euer Glück mit diversen Scherben hochschrauben und bei einem unverhofften Bosskampf sofort auf stärkere Kombinationen wechseln. Auch das Kartensystem ist gut gelöst. Wie ihr es durch andere Metroidvania kennt, kommt ihr des Öfteren an Stellen, wo ihr ohne bestimmte Fähigkeiten noch nicht weiter kommt. Diese Stellen lassen sich auf der Karte markieren und so wisst ihr immer, wo ihr noch einmal vorbei schauen solltet.

Liebe fürs Detail

Die Grafik von Bloodstained ist Liebe auf den ersten Blick. Alles sieht unfassbar sauber aus und bietet sehr viel Abwechslung fürs Auge. Der Detailgrad der einzelnen Gegenden ist der Wahnsinn und es bleibt absolut kein Wunsch offen. Es ist vielleicht eines der abwechslungsreichsten Metroidvania, die ich jemals gespielt habe. Lediglich die Bewegungen der Protagonistin wirken manchmal etwas steif, worüber aber bei dem ganzen großartigen Rest leicht hinweggesehen werden kann.

Auch der Soundtrack ist mehr als gelungen. Alleine die Musik im Titelbildschirm, gibt einem eine Gänsehaut und es wird im Laufe des Spiels immer besser. Auch hier wurde wirklich alles gegeben. Auch die Synchronisation ist gelungen, alle Dialoge sind komplett synchronisiert und die Stimmen Sprecher haben alle einen hervorragenden Job geleistet. Alles in allem eine runde Sache.

Bloodstained: Ritual of the Night – Fazit

Lang wurde es erwartet und es ist einfach durch die Bank weg ein gutes Spiel. Selten kann ein Spiel von der ersten Minute an so auftrumpfen und alles geben und den gesamten Spielfluss auf diesem Niveau halten. Mit seinen knappen 25 Spielstunden ein absolutes Muss für jeden Metroidvania-Fan. Bloodstained: Ritual of the Night hat zurecht damals sein Kickstarterziel erreicht und es darf darauf gehofft werden, dass die Reihe weitergeführt wird. Wenn dieses hohe Niveau beibehalten wird, kann da noch sehr großes auf uns zukommen.

Erschienen ist Bloodstained: Ritual of the Night am 18. Juni 2019 für Nintendo Switch, PlayStation 4, Xbox One und PC. Getestet wurde es auf der Xbox One.

Bildmaterial: ©505 Games