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Yu-Gi-Oh! Legacy of the Duelist: Link Evolution - Der einsame Wolf

Robert -

Unser Lieblingskartenspiel ist zurück! Yu-Gi-Oh! erscheint mit einer weiteren Version von Legacy of the Duelist wieder auf der Bildfläche und bietet noch mehr Karten und noch mehr Duelle. Doch bringt die neue Fassung namens Link Evolution auch mehr Spaß? Schauen wir uns den Exklusivtitel für die Nintendo Switch näher an.

Wiedergeburt

Yu-Gi-Oh! Legacy of the Duelist erblickte im Jahre 2015 auf der Xbox One und PlayStation 4 das Licht der Welt. Kurze Zeit später wurde dieses Shōnen Jump Kartenspiel auch für Steam veröffentlicht und Kenner werden sicher sofort festgestellt haben, dass Yu-Gi-Oh! Millennium Duels die Basis für den Titel darstellt. Überraschen tut dies weniger, denn Other Ocean Interactive hält seit Jahren für die Konsolen die Fahne hoch und bietet mit Legacy of the Duelist die einzige Möglichkeit in die Welt der Duel Monsters einzutauchen. Zumindest auf der aktuellen Konsolengeneration.

Mit Link Evolution wird erneut kein originelles Spielerlebnis geliefert, dafür bestehendes erweitert. Doch dies bedarf erstmal keiner negativen Kritik. Liebhaber des Kartenspiels können nach vielen Jahren verschiedene Duellanten des Animes nun unterwegs herausfordern. Doch was hat es mit Yu-Gi-Oh! auf sich?

Over 9000!

In diesem Sammelkartenspiel baut ihr euch ein Deck aus verschiedenen Kartentypen zusammen. Mithilfe von Monster, Zauber- und Fallenkarten müsst ihr die Lebenspunkte eures Gegners auf null bringen. Durch die hohe Anzahl an Karten und der verschiedenen Effekte bringt das Spiel eine gewisse Tiefe mit sich und erfreut sich bis heute großer Beliebtheit. Jedes Jahr werden analog zur aktuell laufenden Serie neue Karten veröffentlicht, die das Spielsystem entsprechend erweitern und verändern.

Yu-Gi-Oh! Legacy of the Duelist: Link Evolution bietet euch die Möglichkeit, aus über 9000 Karten euer Deck zu erstellen und wie der Name vermuten lässt, sind erstmals auch die neuen Karten aus Yu-Gi-Oh! VRAINS mit dabei, sogenannte Link Monster. Diese neue Art von Monstern haben das Spiel nachhaltig verändert und dies zeigt sich unter anderem auch auf dem Spielfeld, wo sich nun Extra Monster Zones wiederfinden.

Der Ableger für die Nintendo Switch beinhält nahezu alle Karten, die bis Ende 2018 veröffentlicht wurden und gibt Anfängern und Experten die Möglichkeit, viele Duelle des Animes nachzuspielen.

Innen hui, außen pfui

Von der ersten Serie von Yu-Gi-Oh! bis hin zu ARC-V könnt ihr alle relevanten Duelle mit eurem eigenen Deck oder mit den Karten, die an die Decks der einzelnen Charaktere zu dem Zeitpunkt angelehnt sind, bestreiten. Nur die Kampagne von Yu-Gi-Oh VRAINS hält neben dem Tutorial für die Link Monster nur zwei weitere Duelle bereit und diese ohne Dialoge. Diese Behandlung hat bereits ARC-V im Vorgänger erfahren.

Die Gespräche zwischen den Charakteren des Animes erinnern an eine Visual Novel und wurden mit nur wenig Mühe in das Spiel integriert. Dies spiegelt sich auch in der deutschen Übersetzung wieder, die den Anschein macht, als wurden die Massen an Text durch den Google Translator gejagt. Ansonsten bietet euch die triviale Erzählung die Gelegenheit, euch auf einen aktuelleren Stand zu bringen, was die Geschichte angeht.

Auch die Präsentation der Duelle lässt zu wünschen übrig. Leider vermissen wir beispielsweise immer noch eine gesonderte Animation für das erfolgreiche Beschwören von Exodia oder schicke Attackensequenzen in der Battle Phase. Die Animationen der Ace Monster, die im Vorgänger leider keine so gute Figur machten, wurden in Link Evolution entfernt. Insgesamt spart das Spiel sehr an Effekten.

Yu-Gi-Oh! en masse

Nichtsdestotrotz hat Other Ocean Interactive ordentlich nachgebessert. Im Austausch für die Angriffe der Ace Monster in der Battle Phase, erhalten diese eine schicke Videosequenz bei erfolgreicher Beschwörung. Leider stehen diese im Schatten von Duel Links, ergeben aber ein schönes und rundes Bild.

Auch dass sämtliche herunterladbaren Inhalte des Vorgängers in Link Evolution integriert wurden, ist positiv zu werten. Insgesamt dürfte man mit der Geschichte gute 30 Stunden beschäftigt sein. Reicht das nicht, kann man sich mit den gewohnten Herausforderungen, dem Battle Pack Modus oder mit anderen Spielern im lokalen oder Online Multiplayer beschäftigen. Experten werden hier feststellen, dass die Banlist für die Spielkarten ein Mix aus verschiedenen Monaten und Formaten ist. Der Spielspaß wird dadurch aber nicht eingeschränkt.

Technisch macht das Spiel eine gute Figur, alle Karten sind schön dargestellt und erfreuen das Herz jedes Duellanten. Jedoch ist uns während der Testphase das Spiel hin und wieder abgestürzt und auch der neue lokale Multiplayer für die Nintendo Switch läuft nicht stets einwandfrei. Über diese Einzelfälle können wir aber hinwegsehen, denn die Ladezeiten haben sich im Vergleich zum Vorgänger für PS4 und X1 dramatisch verbessert. Verbesserungen wünschen wir uns auch beim nächsten Titel in Sachen Soundtrack. Dieser lässt unserer Meinung nach nur wenig Stimmung aufkommen und könnte etwas mehr Aufmerksamkeit vertragen. Diese Kritik ist aber vernachlässigbar.

Yu-Gi-Oh! Legacy of the Duelist: Link Evolution versucht nicht das Rad neu zu erfinden, bringt aber das Shōnen Jump Sammelkartenspiel endlich auf die Nintendo Switch. Der Titel bietet mit über 9000 Karten, darunter die neuen Link Monster, eine noch nie dagewesene Auswahl. Die Hard Fans werden definitiv zugreifen, während Gelegenheitsspieler, die Legacy of the Duelist bereits in ihrer Bibliothek haben, vom Kauf absehen können.

Das Spiel ist am 20.08.2019 sowohl digital als auch im Einzelhandel mit drei exklusiven Karten erschienen. Auch wenn der Titel alle DLCs des Vorgängers enthält, ist 39,99 € ein stolzer Preis für Link Evolution. Ein solides Paket bekommen Einsteiger und Fans, trotz insgesamt eher liebloser Gestaltung, aber allemal geboten.

Quelle(n): Konami, Nintendo