SNK HEROINES Tag Team Frenzy - Wilde Kämpfe und nackte Haut
SNK sollte jedem etwas durch die King of Fighters-Reihe sagen. Nachdem nun die Fans sehnsüchtig auf The King of Fighters XV warten, hat es sich das Team von SNK erst einmal zur Aufgabe gemacht, ein etwas ungewöhnlicheres und „leichteres“ Spiel zu produzieren. Dieses erschien nun unter den Titel SNK HEROINES Tag Team Frenzy und wurde über NIS America für die Nintendo Switch und Sony Playstation 4 herausgebracht und versucht jetzt die Kampfspiel-Community aufzumischen. Ob der Schlag sitzt oder doch zu lasch ist erfahrt ihr in unserem Test.
Viel Service für die Fans
Wie es sich für ein Kampfspiel gehört ist die Geschichte hinter SNK HEROINES selbstverständlich mehr als simpel. Die Charaktere, die ausschließlich Damen des SNK-Universums darstellen, werden in, für sie eher untypische und sehr freizügigen, Kostümen wach und wissen nicht wo sie sind. Natürlich ist die erste logische Reaktion der Damen, erst einmal gegeneinander zu kämpfen. Nachdem ihr den Sieg errungen habt, wird in kurzen Sequenzen eine der beiden gewählten Charaktere gezeigt, wie sie einen Einzeiler von sich gibt. Zwischendurch kriegt ihr dann aber doch das böse Genie zu Gesicht, das hinter diesen Entführungen der SNK-Frauen steckt. Es ist niemand anders als Kukri, welcher in The King of Fighters XIV sein Debut hatte. Der geheimnisvolle, aber doch perverse Kämpfer, hat nämlich die Damen entführt und diese kämpfen jetzt in seiner selbst erstellten „Pocket Dimension“ gegeneinander. Diese Dimension hat er selbst so erschaffen und bestimmt ihren Lauf, was auch die freizügigen Kostüme der Heldinnen erklärt. Sein perfides Ziel ist es, die „Pocket Dimension“ in die reale Welt zu bringen, wofür er die Angst und Verzweiflung der Kämpferinnen nutzt, die verlieren.
Neben dem vereiteln von Kukris bösen Plänen stehen euch ansonsten leider wenige Möglichkeiten offen, was ihr sonst so in SNK HEROINES Tag Team Frenzy machen könnt. Denn abseits davon bietet das Spiel nicht viel. Lediglich einen Versus Modus, der so wohl offline als auch online funktioniert, ein „Quick Match“, in dem ihr in einem Online-Raum mit sieben weiteren Spielern landet, und einen Survival Mode, in dem ihr so viele Matches bestreitet, bis ihr einmal verliert. Der letztere ist in der Hinsicht angenehm, dass die Matches ohne große Sequenzen hintereinander folgen. Zum lernen des Spiels stehen euch außerdem ein gut gemachter Tutorial Modus und ein Trainings Modus zur Verfügung. Das war es dann auch schon. Der Online-Modus funktionierte bisher in allen Spielen lagfrei und ohne Probleme. Der Nachteil ist allerdings, dass es jetzt schon längere Zeit braucht, um überhaupt Gegner zu finden, da die Community rund um das Spiel doch eher gering ist.
Einfaches Gameplay in schönem Gewand
So sehr es der Geschichte an Spannung und Einfallsreichtum auch fehlt, eines muss man SNK HEROINES lassen: es sieht echt gut aus. Das Charakterdesign ist natürlich darauf ausgelegt, weibliche Körper in engen und freizügigen Klamotten zu zeigen, übertritt aber nicht die Schwelle des Geschmacklosen und wurde auch teilweise laut Aussage der Entwickler, mit Absicht überspitzt. Außerdem könnt ihr für die 14 Charaktere des Spiels mit der in-game-Währung, die ihr nach den kämpfen erhaltet, neue Kostüme freikaufen, wobei eines immer dem eigentlichen Original der Kämpferinnen entspricht und eure Kämpferinnen mit bis zu 140 Accessoirs designen und verändern. Dies ist ein netter Anreiz um öfter mal ein paar Runden zu spielen und auch die Damen immer mal anders aussehen zu lassen. Zusätzlich könnt ihr für das „Gold“ Cutscenes, Artworks und Musiktitel kaufen. Auch ansprechend ist die Tatsache, dass ihr die meisten Kostüme auch bewundern könnt, wenn ihr gegen KI-Gegner spielt, da diese öfter unterschiedliche Outfits tragen.
Die Entwickler selbst haben sich scheinbar als Ziel gesetzt, die Steuerung so einfach wie nur irgendwie möglich zu machen. Dies ist ihnen auch auf eine angenehme Art und Weise gelungen. So habt ihr in den Kämpfen nicht die größte Auswahl an Kombos, da die jeweiligen Tasten sehr simpel besetzt sind. Eine Taste ist für einen schwachen Angriff, eine für einen starken, auf einer werft ihr und die vierte bietet ein Spezialangriff. Die Angriffsart variiert nur dadurch, in welche Richtung man beim Ausführen drückt. Dadurch kommt ihr schnell in die Spielmechaniken rein. Die einzelnen Charaktere spielen sich auch sehr ähnlich und ihr müsst nicht zu viel lernen, wenn ihr mal einen neuen ausprobieren möchtet. Während ihr mit der aktiven Kämpferin die Gegnerin verprügelt, ist eure gewählte Tag-Team Partnerin im hinteren Bereich und jubelt euch zu. Jedoch völlig überflüssig ist sie nicht. Wenn ihr sie nicht gerade zum Kampf ruft, um eurer anderen Kämpferin eine Auszeit zu geben, könnt ihr sie eingesammelte Gegenstände auf den Gegner werfen lassen. Dies kann für einen Überraschungsmoment sorgen, den ihr für eine Gegenattacke nutzen könnt. Insgesamt sind die Kämpfe sehr flüssig und gelungen und alles sieht dabei auch sehr gut aus.
Fazit – SNK HEROINES Tag Team Frenzy
Insgesamt ist es eigentlich fast schon schade, dass SNK HEROINES Tag Team Frenzy absolut keine Chance unter den anderen Kampfspielen hat. Das schöne, aber auch einfach zu erlernende System ist gut ausgearbeitet und die Kämpfe machen richtig Spaß. Leider bietet das Spiel einfach zu wenig Tiefgang und auch die spartanische Auswahl an Spielmodi reizt einen nicht, das Spiel öfter anzuschalten. Zusätzlich ist eine Auswahl von 14 Charakteren und lediglich 7 Stages zu wenig, um mit den großen mitzuhalten. Es gibt allerdings zum Start schon einen DLC-Charakter, welcher aber mit 4,99€ viel zu teuer ist. Weitere Charaktere sollen noch folgen. Sound, Grafik, Gameplay sind wirklich Top aber leider ist der Rest so dünn ausgefallen, dass ich SNK HEROINES Tag Team Frenzy nur Leuten empfehlen würde, die ein leichtes Kampfspiel suchen, in das man nicht viel Zeit reinstecken muss und auch mit Freunden mal einen Abend Spaß haben kann. Wenn ihr allerdings ein komplexes Fighting Game sucht, solltet ihr einen großen Bogen um das Spiel machen. Es ist im Endeffekt nichts Halbes und nichts Ganzes, schade drum.
Bildmaterial: ©Nintendo Co., Ltd.