Persona 3: Dancing In Moonlight & Persona 5: Dancing In Starlight - Schwingt das Tanzbein
Nach sieben langen Monaten haben es Persona 3: Dancing In Moonlight und Persona 5: Dancing In Starlight endlich auch nach Europa geschafft. Nachdem schon Persona 4: Dancing All Night viele Freunde der Rhythmusspiele gefangen nahm, versucht Atlus mit zwei neuen Titel wieder aufzutrumpfen. Ob dies gelinkt, erfahrt ihr in unserem Artikel.
Starlight oder Moonlight?
Stellt euch vor, ihr wacht auf und befindet euch mit euren besten Freunden in einem riesigen Tanzsaal. Aber seid ihr überhaupt wach oder ist alles nur ein Traum? Dies geschieht den beiden Protagonisten von Persona 3- und Persona 5 in Dancing In Moonlight/Starlight. Während ihr noch planlos seid, was euch hierher bewegt hat, folgt auch gleich eine Einleitung von Elizabeth die euch erklärt, dass ihr im Velvet Club seid. Hier sollt ihr und eure Gefährten eine heiße Sohle auf das Parkett legen. Warum? Ganz einfach. Ihr sollt die Schwestern von Elizabeth besiegen, die ebenfalls eine Gruppe jugendlicher zu sich geholt haben. Ihr merkt natürlich schnell, dass es sich bei den Schwestern um Caroline und Justine handelt, welche natürlich die Figuren aus Persona 5 zu sich holten für genau den selben Zweck.
Die erste Frage, die ihr euch stellen müsst ist also, welchen Teil ihr euch holen wollt. Diese Frage lässt sich einfach zu beantworten, indem ihr zu dem Teil greift, von dem euch das Originalspiel besser gefiel, denn im Grunde sind beide Spiele gleich, nur eben mit anderen Charaktere und Songs. Dies wirkt von Beginn an leider sehr faul und tatsächlich gehen auch beide Titel Hand in Hand, was die „Story“ angeht, wenn man diese überhaupt so nennen kann. Diese ist nämlich absolut nicht vorhanden, abseits von dem Ziel, gegen die jeweilige Schwester zu gewinnen. Wer auf eine ausgefeilte Geschichte, mit neuen Charakteren, wie bei Persona 4: Dancing All Night, hofft, ist Bei Persona 3/5: Dancing In Moonlight/Starlight völlig Fehl am Platz. Lediglich Social Link Events lassen etwas mehr Einblick in die Charaktere bringen. Ansonsten wählt ihr nur stumpf die Songs aus und spielt eben diese runter.
Taktgefühl ist das A und O
Sobald ihr die ersten Erklärungen hinter euch habt, könnt ihr auch schon loslegen. Naja, fast loslegen. Ihr solltet euch, falls ihr den Vorgänger nicht gespielt habt, auf alle Fälle das Tutorial angucken. Es erklärt die wichtigen Schritte auf eine verständliche Art. Außerdem könnt ihr die gelernten Dinge, immer in kurzen Abschnitten ausprobieren. Wenn ihr euch dann bereit fühlt, könnt ihr endlich lostanzen. Doch vorher könnt ihr noch auswählen, wie euer Tänzer oder Tänzerin aussehen soll. Neben verschiedenen Kostümen, gibt es auch Accessoires und Kopfbedeckungen, die ihr im Laufe des Spiels freischalten könnt.
Habt ihr einen Song und Outfit ausgewählt, seht ihr euren Charakter in einer Szenerie aus den entsprechenden Spielen gegriffen und um das Gesamtbild herum ein Layout, welches aus 6 verschiedenen Kreisen besteht. Diese stehen für bestimmte Tasten, die ihr drücken müsst, sobald eine Note auf diesem Kreis landet. Je nachdem wie genau ihr bei der Eingabe gewesen seid, zeigt euch das Spiel „Miss“, „Good“, „Great“ oder „Perfect“ an. Wenn ihr die letzteren beiden Erreicht, füllt sich ein Combometer. Je weiter ihr dieses aufbaut, desto mehr Punkte winken euch um den Highscore zu knacken. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten wie die Noten eintreffen. Ihr müsst entweder die beliebigen Tasten normal drücken, gedrückt halten zwei gleichzeitig drücken oder einen „Scratch“ ausführen, indem ihr einen der Controlsticks bewegt. Während die Noten im Uhrzeigersinn immer wieder auftauchen, kriegt ihr schnell den Dreh raus und der Rhythmus geht ins Blut über.
Ein Soundtrack zum verlieben
Natürlich bedienen sich beide Titel an den Soundtracks ihrer Haupttitel, welche von Shoji Meguro für die Spiele komponiert wurden. Diese enthalten extra für die Dance Versionen, etliche Remix und entführen einen direkt wieder in die Erlebnisse der Hauptspiele. Ob ihr euch nun bei „Rivers in the Desert“ and den Bosskampf gegen Shido zurück erinnert oder bei „Kimi no Kioki“ eine Träne verdrückt, weil die wunderbare Reise vorbei ist, ist ganz eurer Fantasie überlassen. Uns jedenfalls haben die Titel der beiden Rhythmusspiele vollkommen abgeholt. Jeder Track ist ein Meisterwerk, das seines gleichen sucht.
Neben dem Auditiven, steht auch das Visuelle bei beiden Titeln im Vordergrund. Zwar passen Song und Musikvideo nicht immer perfekt aufeinander, aber dies lässt sich leicht ausblenden. Alle Charaktere haben auf ihre Persönlichkeit angepasste Choreografien und geben alles auf der Tanzfläche. Neben den schönen Videos zu den Songs, habt ihr die Möoglichkeit Social Link Events für die verschiedenen Charaktere freizuschalten. Diese sind Visual-Novel-artig aufgebaut und zeigen die verschiedenen Hauptfiguren in Situationen, wie sie sich an das Tanzen gewöhnen und bieten euch die Möglichkeit, mit ihnen Konversationen zu führen. Dies bringt einen tieferen Einblick, wie jeder mit dem neuen Auftrag zu tanzen umgeht, viel mehr Tiefe gibt es den Figuren leider nicht.
Fazit – Persona 3: Dancing In Moonlight & Persona 5: Dancing In Starlight
An sich machen beide Titel vieles richtig. Sie bezaubern mit einer schönen Optik und bieten, dem Franchise entsprechend, einen Hammer Soundtrack. Leider sind beide sehr kurz geraten und haben kaum eigene Story. Wer gehofft hat, mehr mit seinen Lieblingscharakteren zu erleben, täuscht sich. Im Gegensatz zum Vorgänger fehlt einfach eine spannende Geschichte und auch die Social Links, die diese ersetzen sollen, sind eher schwach geschrieben. Falls ihr in den vollen Genuss der Spiele kommen wollt, dann legen wir euch, vom Preis-Leistungs-Verhältnis, auf alle Fälle die Endless Night Collection ans Herz. In dieser sind nicht nur die beiden neuen Titel, sondern auch Persona 4: Dancing All Night. Falls ihr allerdings nur einen Titel habt, den ihr wirklich mögt und mehr auf Sound und Spielgefühl, als auf Story setzt, könnt ihr natürlich auch ohne Probleme zu den einzelnen Titeln greifen. Alles in Allem bieten beide Spiele einen Wahnsinnsspaß als Rhythmusspiel und durch den guten Sound und den Social Links, gibt es einen hohen Wiederspielwert. Lediglich ist zu bemängeln, dass die Spiele zu einfach und zu kurz sind. Getestet wurde die Persona Endless Night Collection auf der PlayStation 4.
Bildmaterial: ©Sega. ©Atlus.