Dragon Ball Super: Broly - Der Liebesbrief an die Fans
Seit 35 Jahren verzaubert Son-Goku mit "Dragon Ball" die Welt und wir können einfach nicht genug bekommen. Dragon Ball Super: Broly ist der zwanzigste Film des Shonen Jump Animes und der dritte mit Akira Toriyamas direkter Beteiligung. Nun möchte er seine vorherigen Werke übertreffen, indem er Broly in die Originalgeschichte von "Dragon Ball" einführt. Ob diese schwierige Aufgabe gelingt?
Der legendäre Super Saiyajin
Vielen Fans und Kennern von "Dragon Ball" wird der Name Broly sehr bekannt vorkommen, denn um diesen Saiyajin drehten sich bereits drei Filme. Aufgrund seines brutalen Kampfstils und immenser Kraft ist Broly weltweit sehr beliebt, denn er ist der legendäre Super Saiyajin. Ein unvergleichbarer Krieger, der sogar der Familie Vegetas den Angstschweiß auf die Stirn treibt.
In "Dragon Ball Z: Der legendäre Super-Saiyajin", welcher nicht von Akira Toriyama, sondern Takao Koyama geschrieben wurde, möchte der Saiyajin Paragus seine Rache an Vegeta üben, da König Vegeta ihn und seinen Sohn Broly einst zum Tode verurteilte. König Vegeta sah in Broly eine Gefahr, denn er wurde bereits am Tag seiner Geburt mit einer ungeheuren Kampfkraft gesegnet. So groß, dass dieser eines Tages zu einer Gefahr für die Kriegerrasse werden würde.
Doch das Schicksal machte Paragus einen Strich durch die Rechnung. Son-Goku mischt sich natürlich ein und wühlt Broly emotional so sehr auf, dass dieser all seine Kräfte freisetzt und außer Kontrolle gerät. Denn Broly und Son-Goku wurden am selben Tag geboren und die Schreie des kleinen Son-Goku traumatisierten Broly so sehr, dass dieser beim Anblick von Son-Goku nur noch Rot sehen kann. In seinem Blutrausch mäht er alles nieder, was sich ihm in dem Weg stellt, wird letztendlich aber doch von Son-Goku bezwungen.
Wenn's dir nicht gefällt, mach neu
Akira Toriyama hat Fans des legendären Super Saiyajins nun ihren sehnlichsten Wunsch erfüllt: Broly in die Originalgeschichte zu integrieren - ihn "canon" zu machen. Dazu hat er den Liebling überarbeitet, denn der Broly aus den Neunzigern leidet an einem sehr eindimensionalen Charakter. Doch wie schafft es Toriyama nach den Geschehnissen von "Dragon Ball Super" eine glaubwürdige Geschichte zu erzählen?
Zum Start des Films werden wir in die Vergangenheit versetzt und erleben den Aufstieg von Freezer und "Dragon Ball Minus" in animierter Form. Hierbei handelt es sich um einen Manga aus dem Jahre 2014, welcher die Vergangenheit unserer Helden neu erzählt. Ein sogenannter "Retcon".
Zwar war es schön "Dragon Ball Minus" in animierter Form zu sehen, Dragon Ball Super: Broly hätte sich aber stellenweise mehr Zeit nehmen sollen. Das originale Skript von Toriyama war deutlich länger und wurde gut beschnitten. Dies zieht sich leider durch den ganzen Film, welcher mit 100 Minuten selbst für das aktuelle Skript zu kurz scheint.
Wie auch in Koyamas Geschichte ist König Vegeta dem kleinen Broly, aufgrund seines gewaltigen Potenzials, alles andere als wohlgesonnen. Anstatt ihn exekutieren zu lassen, verbannt er Broly aber auf den Planeten Bampa. Dies schmeckt Paragus ganz und gar nicht, weshalb er alles daran setzt, seinen Sohn vor dem sicheren Tod zu bewahren. Jedoch wurde Paragus' Schiff während der Landung schwer beschädigt, wodurch es für Paragus und Broly unmöglich ist, von Bampa zu entkommen.
Nach dem Kampf ist vor dem Kampf
Kurz bevor Freezer den Planeten Vegeta samt Saiyajin aus dem Universum tilgt, entschließen sich Gine und Bardock ihren Sohn Kakarott, später Son-Goku, noch rechtzeitig zur Erde zu schicken. Ihrem Schicksal können sie aber nicht mehr entkommen und mit der Zerstörung des Planeten springen wir nun wieder 41 Jahre nach vorn.
Das Turnier der Universen ist vorüber und alle genießen den Frieden auf Erden. Son-Goku und Vegeta können trotzdem nicht ruhen und wollen weiterhin ihre Grenzen sprengen. Währenddessen treibt Freezer nun wieder sein Unwesen, stiehlt Bulma ihre Dragon Balls und erneuert nebenbei sein Imperium. Seine Untergebenen Cheelai und Lemo haben die Aufgabe, Soldaten für die Freezer Force zu rekrutieren und stoßen durch ein SOS-Signal auf den Planeten Bampa, wo sie Paragus und Broly aufsammeln. Über all die Jahre konnten die beiden auf dem Planeten überleben.
Sofort wird der neue Charakter Brolys deutlich. In ihm steckt ein ruhiger und gutmütiger Saiyajin, der von seinem Vater aber zu einer Kampfmaschine abgerichtet wurde. Jetzt, wo Paragus aber den Planeten endlich verlassen konnte, kann er nur an eines denken: Rache. Rache an der Familie Vegeta für die Verbannung seines Sohnes. Ein gewaltiger Kampf bahnt sich an und Freezer wittert seine Chance. Der bekannte "Dragon Ball" Humor geht bei all der Ernsthaftigkeit aber trotzdem nicht verloren.
Ein Action-Meisterwerk
Die Kämpfe lassen sofort den neuen und wunderschönen Animationsstil hervorstechen. Nach der berechtigten Kritik am Look von "Dragon Ball Super" haben sich die besten Leute zusammengetan und dies mit Erfolg. Zwar machen sich stellenweise ein paar Schnitzer bemerkbar, aber feststeht, dass "Dragon Ball" nie besser aussah. Norihito Sumitomo hat sich ebenfalls selbst übertroffen. Der Soundtrack zu Dragon Ball Super: Broly sucht seinesgleichen und überzeugt unter anderem auch durch viele neue, auch unurthodoxe, Einflüsse.
Die Action-Szenen lassen jedem "Dragon Ball" Fan, der viel Wert auf die Kämpfe legt, das Herz aufgehen. Die große Stärke des Films, die alles sprengt, was man im Vorfeld gesehen hat. Die Chorographie ist wundervoll und auch bei Brolys Kampfstil ist nichts verloren gegangen. Besonders gut gefallen hat uns der Kampf zwischen Vegeta und Broly, der zeigt, dass Vegeta nicht nur ein Sandsack sein muss. Der Höhepunkt des Kampfes lässt auch absolut keine Wünsche offen, werden euch dazu aber nichts verraten. Diese Momente werden sich aber wohl auf ewig in die Köpfe der Dragon Ball Fans einbrennen. Genauso wie die letzten Worte Son-Gokus, die Lust auf mehr machen. Für den großen Fan jedenfalls. Habt ihr "Dragon Ball Super" nicht gesehen, wird der Film euch abhängen.
Die Synchronisation ist wie gewohnt top. Veteranen werden feststellen, dass der alte Sprecher von Broly verpflichtet wurde, der einen noch besseren Job macht, als in der Vergangenheit. Wir schätzen ein, dass die englische oder eine mögliche deutsche Fassung dies nicht toppen kann. Mit Ausnahme von Paragus und Bulma haben sich keine Stimmen verändert und dies ist auch gut so. Die Fähigkeiten der Synchronsprecher ließen unser Herz dahinschmelzen.
Dragon Ball Super: Broly - Fazit
Man hätte sich kaum einen besseren Film zum 35. Jubiläum von "Dragon Ball" wünschen können. Dragon Ball Super: Broly überzeugt durch ein fulminantes Action-Feuerwerk mit wunderschönem Bild und Ton. Toriyamas Interpretation von Broly lässt Koyamas Version alt aussehen und legt einen fantastischen Start in das "Dragon Ball" Universum hin. Fans einer tollen und ausgearbeiteten Geschichte werden aufgrund der teilweise überhasteten Erzählweise etwas enttäuscht aber die Action macht dies wieder wett. Diese Meinung scheinen die Fans zu teilen, denn kein "Dragon Ball" Film war komerziell so erfolgreich wie Dragon Ball Super: Broly. Ein absolutes Muss für jeden Fan und für die, die es werden wollen.
Dragon Ball Super: Broly läutete den Start der KAZÉ Anime Nights 2019 ein und präsentierte den Blockbuster in verschiedenen Kinos in der Originalfassung mit deutschen Untertiteln.
Quelle(n): Shueisha, Bird Studio, Kazé